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Vor mehr als 30 Jahren erschien der erste New International Atlas und setzte neue Maßstäbe. Auch bei der jüngsten Auflage kann sich Rand McNally - hierzulande vertreten von Westermann - wieder auf das Erfolgsrezept von damals verlassen: eine klare Gliederung und konsequente Verwendung einheimischer Ortsnamen und Bezeichnungen sowie die Vermeidung jeder Konfusion durch ungleiche Maßstäbe. Länder, Regionen und Landschaften werden so vergleichbar und lassen sich rasch in ihren Dimensionen erfassen. Auch ist dies kein amerikanischer oder deutscher Atlas, das heißt, alle Kontinente werden gleichberechtigt umfangreich dargestellt. Schon beim ersten Durchblättern spürt der Betrachter, wie es sein muss, sich der Erde aus einigen Tausend Kilometern Höhe langsam anzunähern. Neben verschiedenen thematischen Weltkarten zeigen zu Beginn schlichte wie schöne Abbildungen die Höhen und Tiefen von Land und Meer: Natürlich wurde hier eine flächentreue Darstellung gewählt. In mehreren Serien gleichen Maßstabs tritt der Beobachter nun langsam in immer tiefere Umlaufbahnen, erkennt die politischen Gliederungen, Kulturen und Morphologien. Auf der Ebene des Maßstabs 1:300.000 erscheinen schließlich die wichtigsten Städte und Ballungsräume. Im Anhang werden die englischen, spanischen, französischen und portugiesischen Begriffe ins Deutsche übertragen, und umfangreiche Tabellen geben Aufschluss über Bevölkerungszahl, Fläche und politische Organisation. Was besonders gefällt, ist die dezente Kolorierung der Karten. Die fetten Braun- und grellen Blautöne alter Schulatlanten sind passé. Stattdessen lässt die behutsame farbliche Umsetzung der Topografie einen wahrlich dreidimensionalen Eindruck entstehen. Kurzum: Dieser Atlas ist ein Standardwerk, für den Fachmann genauso wie für denjenigen, der mit dem großen Buch auf den Knien seine Fantasie schweifen lässt und so in die abgelegensten Regionen dieser Erde zu reisen vermag. -J. Schüring |
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