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An einem Sonntag liegt Lucy mit ihrem Kuscheldrachen Klinkerklunk im Bett und ist voller Pläne. Draußen ums Haus weht ein wundervoller wilder Wind, und am liebsten würde Lucy nach draußen gehen, um einen Drachen steigen zu lassen oder im Hafen Schiffe anzuschauen oder irgendwelche anderen Abenteuer zu erleben. Aber Papa muss die Waschmaschine reparieren und Oma muss Kuchen backen und Lucys Freund Olaf muss Briefmarken sortieren: Keiner hat Zeit für sie. Also macht Lucy das, was sie in solchen Fällen immer macht. Sie wünscht sich, sie wäre anderswo und wühlt in ihrer Truhe mit Verkleidungssachen. Und dann zieht sie sich das Piratenhemd mit den Totenkopfknöpfen übers Gesicht. Und plötzlich verwandelt sich ihr Zimmer in das weite Meer samt Seeräuberschiff. Mit Heute ist Lucy Prinzessin legte die Kinderbuchautorin Isabel Abedi 2006 einen beachtlichen Überraschungserfolg vor. Das Nachfolgebuch Heute ist Lucy Piratin folgt demselben Schema: In acht in sich abgeschlossenen (und von ihrer Länge her ungemein vorlesegeeigneten) Kapiteln erzählt es von dem, was die Titelheldin in ihrer neuen Rolle erleben darf. In diesem Band rettet Lucy einen Piratenkapitän aus Seenot. Sie raubt ein Ferkel namens Anettchen mit samt dem Koch von einem Königsschiff (auf dem sie zudem noch einen ihr von früher bekannten Prinzen trifft). Sie macht Bekanntschaft mit einer traurigen Seejungfrau und findet Schrocks größten Schatz. Am Ende hat sie den vielen Menschen, die sie auf ihrer Reise begleiten, eine große Freude gemacht - die Leserinnen und Leser dieser phantasievollen Geschichte gehören unbedingt dazu. In Lucys Verkleidungstruhe ist übrigens noch ein Räubermantel und eine Indianerperücke. So können wir uns vielleicht bald schon auf ein paar neue Lucy-Abenteuer freuen. - Stefan Kellerer, Literaturanzeiger.de 1 |
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