Freudsche Verbrechen: Mira Valenski ermittelt in Wien

Eva Rossmann

Buch, Taschenbuch
Ausgabe vom 28. Okt. 2003
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Freudsche Verbrechen: Mira Valenski ermittelt in Wien - Eva Rossmann
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Waren Sie schon einmal im Sigmund-Freud-Museum in Wien? Wenn nicht, wird Sie der Krimi Freudsche Verbrechen vielleicht dazu animieren. Wenn Sie das Museum kennen, sind Sie der Klatschkolumnistin und Nebenbei-Detektivin Mira Valensky einen Schritt voraus. In Wien lebend, war sie wie so viele ihrer Mitbürger noch nie in der Berggasse 9. Und der wahre Grund für ihren ersten Besuch dort ist nicht plötzliches Interesse an Psychoanalyse oder österreichischer Geistesgeschichte, sondern eine frische Leiche in Freuds Vorzimmer. Mit der bewährten Hilfe ihrer Putzfrau Vesna und ihres zynischen Chefredakteurs beginnt Mira zu recherchieren. Was der Tod der jungen Amerikanerin mit einer Villa im Wiener Nobelbezirk Währing (samt ewiggestrigem Ministerialrat), einem engagierten Psychiatern und den Briefen einer Emigrantin zu tun hat, geht zurück bis in die Nazizeit. Mira, die sich in guter österreichischer Tradition nicht näher mit Zeitgeschichte beschäftigt hat, stößt auf die verschiedensten Arten von Vergangenheitsverdrängung, begreift die Mechanismen der Nazizeit und den wahren Sinn von Wiedergutmachung. Über so manche unappetitliche Geisteshaltung muss sich die leidenschaftliche Köchin mit gutem Essen hinwegtrösten -- Nachkochen sehr empfohlen und dank guter Beschreibung auch möglich. Im dritten Fall für Mira Valensky greift Eva Rossmann ein nach wie vor problematisches Thema auf: den Umgang mit der jüngeren österreichischen Vergangenheit. Was ihren Figuren an Tiefe abgeht, macht sie durch Lokalkolorit wett. So bekommt man neben einem spannenden Plot mit witzigen Details, vielen Anspielungen und ausgezeichneten Rezepten auch immer ein bisschen politische Bildung mit -- ganz ohne erhobenen Zeigefinger. Naja, fast keiner. Denn das Freud-Museum sollten Sie sich unbedingt ansehen. Es lohnt sich! --Agnes Derka