Projekt Wintermond

Glenn Meade

Taschenbuch
Ausgabe vom 20. Januar 2005
Verkaufsrang: 148407 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 9783404152339
ASIN: 3404152336 (Amazon-Bestellnummer)
Projekt Wintermond - Glenn Meade
Der Mann mit der schwarzen Maske ist wieder da! Das Metzgermesser! Seit vor Jahren die Tragödie wie ein Blitz in ihre Familie fuhr, wird Jennifer March stets von demselben Albtraum heimgesucht. Ihre Mutter war damals erstochen worden, ihren Bruder Bobby hatte der Mörder zum Krüppel geschossen. Als der Killer sich anschickte, Jennifer zu vergewaltigen, hatte sie ihm die Klinge in den Hals gerammt und war ins Nachbarhaus geflüchtet, während der Mörder entkam. Zur gleichen Zeit war Jennifers Vater, der geschäftlich in der Schweiz weilte, spurlos verschwunden. Das Ende einer Familie.
Web of deceit, so lautet das britische Original. Und tatsächlich, in diesem "betrügerischen Geflecht" ist nur eines gewiss: Kaum einer ist, was er zu sein vorgibt, und sehr bald sind alle sehr tot. Ein trauriger Anlass führt Jennifer Jahre später in die Schweiz. Ein junger amerikanischer Bergsteiger hat ihren Vater in einer Gletscherspalte tot aufgefunden. Letzte Eindrücke von seinem Arbeitstisch drängen sich Jennifer auf. Eine Diskette, Notizen. Was bedeutete "Wintermond?" Wo war der Vater hineingeraten?
Ein klassischer Fall von "cat and mouse thriller", wie man solche Schnitzeljagden im angelsächsischen Raum charmant nennt. Nachdem der Tote nicht der vermisste Vater war, arbeitet die Story im höchsten Gang weiter. Dubiose Figuren kreuzen Jennifers Weg, ob Freund, ob Feind, bleibt lange im Dunkeln. Im Breitwand-Bondformat jagen sich Autos über Schwindel erregende Bergpässe, gemütliche eidgenössische Bahnen geraten zu Kampfzonen, Mönche werden in ihrer Abgeschiedenheit brutal hingemetzelt. Gestorben wird im Dutzend. Am Ende - Russenmafia und CIA lechzen nach dem väterlichen Geheimnis - droht personeller Overkill, Jennifers Leid zu ersticken.
Angesichts der Tollkühnheit der Protagonisten, Gefahrensituationen aufzusuchen, in die sich kein halbwegs vernünftiger Mensch je wagen würde, kommt einem mehr als einmal die berühmte Frage an Alfred Hitchcock in den Sinn, "warum die Leute in seinen Filmen nicht einfach zur Polizei gingen?" Nun, ergäbe dies eine knackige Story? Soviel zur Plausibilität. Suspense oder Realismus? Meade hat?s lieber krachen lassen. Recht so. -Ravi Unger