Polarsturm: Ein Dirk-Pitt-Roman

Clive Cussler

Taschenbuch
Ausgabe vom 14. März 2011
Verkaufsrang: 8542 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 9783442374694
ASIN: 3442374693 (Amazon-Bestellnummer)
Polarsturm: Ein Dirk-Pitt-Roman - Clive Cussler
Das Wichtigste zuerst: Nach einer Handvoll eher enttäuschenden Dirk-Pitt-Romanen, die bei der Leserschaft vor allem deshalb nicht so gut ankamen, weil der charismatische Held der Romanreihe das Zepter an seine beiden Kinder Dirk junior und Summer weitergereicht hatte und nur noch als Nebenfigur auftrat, hat Kultautor Clive Cussler genau richtig reagiert: Im zwanzigsten Roman der Reihe reißt der in die Jahre gekommene Dirk Pitt senior das Ruder wieder an sich, und allein das dürfte bei der Fangemeinde für großen Jubel sorgen.
Worum es geht, ist eher zweitrangig. Im Grunde erzählen die Dirk-Pitt-Romane ja immer ähnliche Geschichten. Die Handlung ist im Jahr 2011 angesiedelt, in einer Zeit, in der die Dramatik der Klimaerwärmung zugenommen hat. Eine revolutionäre Erfindung könnte dieses globale Problem fast schlagartig aus der Welt schaffen: ein künstliches Photosyntheseverfahren, das in einem kleinen Labor entwickelt wurde. Doch ein skrupelloser kanadischer Geschäftsmann, dessen Unternehmen unter dem Tarnmantel ökologischen Handelns gnadenlos die Umwelt ausbeutet, sieht seinen Profit bedroht und tut alles, um die Fertigstellung dieser Erfindung zu torpedieren. Er sprengt nicht nur das besagte Labor in die Luft, sondern treibt die USA auf subtile Weise auch noch in einen Konflikt hinein, der sich zu einem echten Krieg auswachsen könnte. Dirk Pitt, Chef der NUMA (der "National Underwater and Marine Agency", die Cussler als das Tiefsee-Pendant zur NASA erschaffen hat), scheint der Einzige zu sein, der den drohenden Krieg mit dem Anschlag auf das Forschungslabor in Zusammenhang bringt. Er und seine Mitarbeiter müssen sich auf eine gefährliche Expedition ins Nordpolarmeer begeben, um den größenwahnsinnigen Bösewicht zur Strecke zu bringen?
Dass das alles nicht so wirklich logisch und realistisch ist, ist ganz klar, aber das soll und muss es auch nicht sein ? die Abenteuer von James Bond etwa halten ja auch keiner Überprüfung auf ihre Sinnhaftigkeit stand. Mit 007 hat Dirk Pitt ohnehin viel Ähnlichkeit: Auch Pitt jagt einen Schurken, der es unter der Weltherrschaft nicht tut, ist immer zur rechten Zeit am rechten Ort und ist dabei ? von ein paar "Schrammen" abgesehen ? quasi unverwundbar. Mit Realität hat das, auch wenn viele Details wissenschaftlich und technisch fundiert sind, natürlich nichts zu tun; es ist ein rasanter, actionreicher Kolportageroman. Und dagegen ist ja nichts zu sagen. - Christoph Nettersheim