Das Haus der Tibeterin: Roman

Federica de Cesco

Taschenbuch
Ausgabe vom 15. November 2010
Verkaufsrang: 18005 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 9783442376278
ASIN: 3442376270 (Amazon-Bestellnummer)
Das Haus der Tibeterin: Roman - Federica de Cesco
Obwohl sie sich ihrer tibetischen Wurzeln wohl bewusst ist und sich den in ihrer Familie gepflegten buddhistischen Ritualen auch nicht verschließt, fühlt sich Dolkar, die als Architektin in einem der renommiertesten Architekturbüros Zürichs arbeitet, doch ganz klar der westlichen Kultur zugehörig. Ihre Mutter erzählt wenig darüber, warum sie seinerzeit Tibet verlassen hat und ins Exil ging, und wenn Dolkar ehrlich ist, muss sie zugeben, dass sie das auch nur mäßig interessiert. Doch eines Tages öffnet ihr Exfreund, ein junger Arzt, ihr die Augen: Er hat Dolkars Mutter einmal untersucht, als sie krank war, und dabei auf ihrem Rücken Narben entdeckt, die auf schwere Folter hinweisen ? Narben, die die Mutter stets vor Dolkar versteckt hat.
Zur Rede gestellt, beginnt Dolkars Mutter widerstrebend zu erzählen. Staunend erfährt die junge Frau, dass ihr Urgroßvater in Tibet ein geachteter Medizingelehrter gewesen ist und seine Tochter, Dolkars Großmutter Longsela, in Lhasa einen erfolgreichen Edelsteinhandel betrieben hat. Dolkars Mutter wuchs in wohlhabenden Verhältnissen auf, doch nach der Besetzung Tibets durch die Chinesen änderten sich die Lebensverhältnisse der Familie dramatisch. Dolkars Mutter und ihre Geschwister wurden von ihren Eltern getrennt und in ein Umerziehungslager verschleppt, und erst nach bitteren Jahren konnte sie mithilfe eines Nomaden über Indien in die Schweiz fliehen. Dolkar ist schockiert und will mehr wissen, doch zu einigen Fragen schweigt die Mutter beharrlich. So reist Dolkar selbst nach Tibet, um nach den Überresten ihrer Heimat und den Bruchstücken ihrer Familiengeschichte zu suchen. Und was sie findet, verändert ihr eigenes Leben für immer?
Das Haus der Tibeterin ist ein typischer De-Cesco-Roman: In einfacher und doch eindringlicher Sprache erzählt die Autorin die bewegte und bewegende Geschichte einer Familie über vier Generationen nach, wobei wie fast immer starke Frauenfiguren im Mittelpunkt stehen; zugleich lässt sie die leidvolle Geschichte des faszinierenden Tibet lebendig werden. Ein berührendes Buch, das von einem tiefen Verständnis für das tibetische Volk geprägt ist. - Christoph Nettersheim