Malinche: Die andere Geschichte der Eroberung Mexikos

Anna Lanyon

Buch, Taschenbuch
Ausgabe vom 1. April 2003
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Malinche: Die andere Geschichte der Eroberung Mexikos - Anna Lanyon
"Was für ein Schicksal! Eine Frau als Mittlerin zwischen zwei Kulturen, mitgeschleppt und gedemütigt als eine Art Mutter Courage ..." (NDR). Malinche war die indianische Gefährtin des Mexiko-Eroberers Hernán Cortés, sie war die Mutter seines Sohnes, Dolmetscherin, Geliebte und Leibeigene. Eine Frau, die im Zentrum des Untergangs der aztekischen Kultur ums nackte Überleben kämpfte und dabei ihr Sprachtalent zu Hilfe nahm. In den vier Jahrhunderten danach wurde diese ungewöhnliche Frau als Verräterin verunglimpft und ist doch in den Legenden ihres Volkes lebendig. In ihrer "anderen Geschichte Mexikos" erzählt Anna Lanyon aus dem Leben einer Frau, die die Entwicklung der neuen Welt mitgeprägt hat. Genau recherchiert, mit Engagement und Mitgefühl geschrieben, gelingt es ihr, hinter den Mythen die wirkliche Frau sichtbar zu machen.

: Im Juli 1519 bricht Hernan Cortés zu einem seiner folgenreichsten Abenteuer auf, der Eroberung Mexikos. Jeder kennt den Ausgang dieses Abenteuers, hat gehört vom Untergang des Aztekenreiches, vom Fall der Stadt Tenochtitlán und des großen Aztekenherrschers Moctezuma. Doch kaum jemand weiß um die Schlüsselfigur in diesem Geschehen: Malinche, von den Spaniern Doña Marina genannt, seine Dolmetscherin.
Malinche - eine Frau mit mehreren Namen und unklarer Herkunft, die Cortés kurz nach seiner Landung in Yucatán von den Maya zum Geschenk gemacht wurde. Eine einheimische Frau, die neben der Sprache der Maya auch Nahuatl spricht, die Sprache der Azteken. Eine Frau, die um ihr nacktes Überleben im Zentrum der Katastrophe zu kämpfen hatte und dazu ihre Sprachbegabung zu nutzen wußte. Und Malinche, die Frau, mit der Hernan Cortés einen Sohn hatte - Martín, der erste Mexikaner.
In Mexiko wird der Name Malinche gleichgesetzt mit »Verräterin«, und doch lebt Malinche als Legende im Volk weiter, finden in einigen Gegenden Mexikos ihr zu Ehren jährlich die sogenannten Malinche-Tänze statt. War Malinche eine Verräterin? Oder schmiedet die Geschichte ihre Helden und Übeltäter, wie wir sie brauchen? Malinche ist es ergangen wie vielen Frauen in der Geschichte. Sie hat trotz ihrer immensen Bedeutung in der konkreten Situation der Eroberungsfeldzüge nur flüchtige, schwer zu erkennende Spuren hinterlassen.