SAP, die heimliche Software-Macht

Gerd Meissner

Buch, Taschenbuch
Ausgabe vom 1999
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SAP, die heimliche Software-Macht - Gerd Meissner
Aus einer Garage heraus an die Weltspitze -- das sind Werdegänge von Unternehmen, die Material für Bestseller liefern. Und es gibt diese Story-Lieferanten auch in Deutschland. So wie die SAP AG aus dem badischen Walldorf. Der Hersteller von Computerprogrammen für Unternehmen wurde 1972 von ehemaligen IBM-Mitarbeitern aus der Taufe gehoben und zählt heute zu den zehn größten Softwarehäusern der Welt.
Allerdings werden diese Global Player hier eher in einem Reihenhaus als in einer Garage gegründet. Und dieser Gartenzwergidylle scheint auch der Autor in seinem Buch SAP -- die heimlich Softwaremacht aufgesessen zu sein. Zu glatt und spannungsneutral beschreibt Gerd Meissner den Werdegang der Walldorfer. Trotz umfangreicher Recherche und dem -- durchaus gelungenen -- Bemühen, das Buch auch dem Computer-Laien verständlich zu machen, hat Meissner deshalb wenig Chancen auf einen Bestseller.
Retrospektiv verklärt, vermag ja hier und da ein kleiner Heiligenschein für die Hauptdarsteller dem Genre der Erfolgsstories nicht zu schaden. Aber Meissner erweckt zu schnell das Gefühl, ja keinem der Protagonisten weh tun zu wollen. Kritik aber auch am Heyne-Verlag. Er ließ mit Drucklegung 1999 ein Copyright des Jahres 1997 und entsprechendes Datenmaterial nicht nennenswert aktualisieren.
Fazit: Leser, die Höhen und Tiefen eines bemerkenswerten Unternehmenswerdeganges ausloten wollen, bleiben dramaturgisch auf der Strecke. Jene aber, die mit SAP zu tun haben, sich für die Geschichte der Computerei in den letzten drei Jahrzehnten interessieren und vielleicht aus eigener Berufsgeschichte heraus auch noch die Hauptdarsteller kennen, finden akzeptablen Stoff. --Horst-Joachim Hoffmann