Die Trolle

Christoph Hardebusch

Buch, Taschenbuch
Ausgabe vom April 2006
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Die Trolle - Christoph Hardebusch
Aus der Amazon.de-Redaktion

Nun haben wir sie allmählich alle beisammen, die Völker aus Tolkiens Mittelerde: Orks, Zwerge, Elfen und Drachen feierten in Deutschland bereits große Erfolge, jetzt gelangen auch Die Trolle unter der Feder von Christoph Hardebusch zu Romanehren. Der Tyrann Zorpad, der das Land Wlachkis brutal unterdrückt, lässt den Rebellenführer Sten in einen Käfig sperren und im Wald aussetzen. Gleichzeitig macht sich eine Gruppe Trolle aus ihrer unterirdischen Heimat auf, um hinter das Geheimnis der Magie zu kommen, mit der die verfeindeten Zwerge das Volk der Trolle beinahe ausgerottet haben. Sie treffen auf den gefangenen Sten, doch anstatt ihn zu fressen, nutzen sie ihn als Informanten, um sich an der Oberfläche zurechtzufinden. Es entsteht ein absurdes Bündnis, das stabiler wird, als die Trolle und der Rebell allmählich ahnen, dass sie einen gemeinsamen Feind haben. Hardebusch lässt es langsam, fast schleppend angehen, gewinnt dann aber an Tempo und Dramatik. Neben Sten führt er eine Vielzahl anderer, äußerst interessanter Figuren ein, die hauptsächlich mit dem Schicksal des Landes Wlachkis verbunden sind. Überhaupt stehen dieses Reich und der Kampf gegen den Tyrannen über weite Strecken im Mittelpunkt des Romans. Und dabei gelingt dem Autor ein stimmungsvolles Bild dieser Fantasywelt, in dem sich etliche spannende Beziehungen und Intrigen entfalten. Nur die Trolle geraten immer wieder aus dem Fokus, ihre Eigenheiten -- sieht man mal von ihren schockierenden Essgewohnheiten ab -- treten dadurch nur sehr blass zu Tage. Wer also nach den unfeinen und handfesten Orks und den Zwergen, nun erst recht rustikale Sitten in Großformat erwartet, wird nicht ganz auf seine Kosten kommen. Denn Hardebusch bietet eine komplexe, differenziert dargestellte Welt, einen packenden Fantasyschmöker mit überzeugend ausgearbeiteten (menschlichen) Charakteren, aber Trolle nur als Besucher und Randfiguren. Dennoch: bis zum Finale lesenswert. --Solveig Zweigle