Am seidenen Faden: K2 und andere Grenzerfahrungen

Hans Kammerlander

Buch, Broschiert
Ausgabe vom Juli 2010
Verkaufsrang: 9810 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 9783492245944
ASIN: 3492245943 (Amazon-Bestellnummer)
Am seidenen Faden: K2 und andere Grenzerfahrungen - Hans Kammerlander
K2. Klingt wie eine nichts sagende, eher an ein Fleckenspray erinnernde Buchstaben-Zahlen-Kombination. Die meisten Nichtbergsteiger wissen weder, wo der 8.611 Meter hohe Berg liegt, noch was seine Abkürzung bedeutet. Doch in Bergsteigerkreisen ist K2 ein Synonym für extremste physische und psychische Herausforderung. Schließlich gilt der "Berg der Berge" als einer der schwierigsten Gipfel weltweit. Dass es in den vergangenen Jahrzehnten nur rund 200 Personen ganz hinauf geschafft haben, sagt bereits einiges.
Der nicht zuletzt durch die Skiabfahrt vom Mount Everest bekannt gewordene Extrembergsteiger Hans Kammerlander darf sich zu diesem erlauchten Kreis zählen, wobei es lange Zeit nicht danach aussah. Denn was der Nanga Parbat für Reinhold Messner, das ist der zweithöchste Berg der Welt für den Südtiroler Bergführer Kammerlander: ein Schicksalsberg, der ihn trotz mehrerer Rückschläge über Jahrzehnte hinweg nie losließ und mit dem sich immer wieder herbe Rückschläge verbanden. Kapitelüberschriften wie "Schwarze Zehen und ein Schnitt mit der Motorsäge", "Dreizehn Tote in einem Sommer" und "Ein Franzose und eine Monsterlawine" deuten derartige Schwierigkeiten bereits an.
Wer dann in den von zahlreichen Bildern illustrierten Text einsteigt, findet sich nicht gleich am K2. In den ersten der insgesamt 33 Kapitel springt Kammerlander öfter hin und her. Da ist von 24-Stunden-Klettern im Tauferer Ahrntal die Rede, von Filmaufnahmen mit Donald Sutherland in Patagonien, von diversen "Probeanläufen" im Himalaya und vom "Rummelplatz der Eitelkeiten" am Mount Everest. Doch nach und nach werden die in weitere und nähere Vergangenheit unternommenen Gedankenausflüge zu anderen Themen und Orten weniger und schließlich geht es nur noch um den K2 und die endlich geglückte Besteigung am 22. Juli 2001.
Kammerlanders packende Ausführungen werden auch diejenigen begeistern, die nicht von Berufs oder des sportlichen Reizes wegen ständig in der Felswand hängen. Das liegt mitunter daran, dass Kammerlander, journalistisch unterstützt von dem bergsteigenden Journalisten Walther Lücker, seine Emotionen von Wut, Verzweiflung bis hin zu Humor und absolutem Glück hervorragend transportieren kann. Und: Er ist gnadenloser Optimist, der einem mit seiner Vision, immer wieder an die eigenen Grenzen zu gehen, Mut machen kann. -Christian Haas