Schülerjahre: Wie Kinder besser lernen

Remo H. Largo, Martin Beglinger

Buch, Broschiert
Ausgabe vom Mai 2010
Verkaufsrang: 11378 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 9783492258487
ASIN: 3492258484 (Amazon-Bestellnummer)
Schülerjahre: Wie Kinder besser lernen - Remo H. Largo, Martin Beglinger
Eva-Maria möchte in der Schule Tiere züchten. Jannick wünscht sich einen Fernseher samt Schießstand und Wrestlingstation im Gebäude. Für Viviana gehört ein Pool zur Traumschule. Und Ömer möchte am Eingang von einem Roboter abgeholt werden, der ihm den Ranzen bis ins Klassenzimmer trägt.
Es wirkt ebenso süß wie weltfremd, was sich Fünftklässler laut jener Zitate für den perfekten Schulalltag wünschen, die Remo H. Largo und Martin Beglinger ihrem Buch Schülerjahre. Wie Kinder besser lernen voranstellen. Gar nicht weltfremd, sondern nicht zuletzt auf Erfahrungen und dem neuesten Stand entwicklungspsychologischer Forschung basierend ist das, was der Kinderarzt und sein journalistischer Kollege ihren Lesern hier präsentieren. In drei Kapitel aufgeteilt, illustrieren sie anschaulich, wie Kinder sich entwickeln, was sie fürs Leben kompetent machen kann und wie Schule sein muss, um kindgerecht (und geschlechtsspezifisch intelligenter) strukturiert zu sein. Dabei gehen sie äußerst differenziert zur Sache. Und das ist gerade im Zeitalter von konservativen Pädagogikpäpsten wie Bernhard Bueb oder Michael Winterhoff, vor allem aber in Zeiten wichtig, in denen die meisten Eltern ihre Bildungskonzepte von den Super-Nannys aus dem Fernsehen holen.
Den Beginn der Entstehungsgeschichte von Schülerjahre können Largo und Beglinger auf die Minute genau datieren. Alles begann mit einer Mail am 7. November 2007 um 11 Uhr 51. Darin wunderte sich Largo darüber, warum in der Schweiz nur 40 Prozent Jungen gegenüber 60 Prozent Mädchen das Gymnasium besuchen. Daraus entspann sich am Küchentisch hoch über dem Zürichsee ein lebhaftes Gespräch, dem neben Zeitungsartikeln weitere Gespräche folgten. So erklärt sich vielleicht das ungewöhnliche Verfahren eines Frage- und Antwortspiels, auf dem das Buch basiert.
Schülerjahre tut dieser dialogische Interview-Charakter gut. Es macht den Text gut lesbar und frisch: genauso frisch wie manche These der Autoren, die die momentane Diskussion im Zeichen des Pisa-Schocks angenehm gegen den Zeitgeist und den Mainstream bürstet.- Isa Gerck