Rabbit, eine Rückkehr

John Updike

Buch, Gebunden
Ausgabe vom 13. September 2002
Verkaufsrang: 576119 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 9783498068790
ASIN: 3498068792 (Amazon-Bestellnummer)
Rabbit, eine Rückkehr - John Updike
Bisher war Janice es eigentlich gewohnt, ihre Töchter und nahen Verwandten immer wieder einmal zu verlieren. Erst war es Becky und dann Teresa, die nach über 20 Jahren Janices Sohn Nelson verließ. Und nun schottet sich auch noch ihr 19-jähriges Enkelkind Judy hinter einer Wand aus Walkman-Klängen von ihr ab. Aber dann steht plötzlich eine Frau vor der Tür, die sie noch nie gesehen hat, ihr aber merkwürdigerweise irgendwie bekannt vorkommt, und behauptet, die uneheliche Tochter von Janice' verstorbenem Ehemann Harry "Rabbit" Angstrom zu sein. Kein Wunder also, dass Janice sich später beim Bridge nicht konzentrieren kann. "Harry, Harry, er war ein Problem", heißt es im Roman Rabbit. Eine Rückkehr von John Updike: "Immer hat er so ein Durcheinander angerichtet und nie hinter sich aufgeräumt, auch jetzt, zehn Jahre nach seinem Tod, überlässt er das den Lebenden".
Ein Problem scheint Harry Angstrom tatsächlich immer noch zu sein: für seine wenig aufgeräumte Witwe Janice und ihren neuen Mann und ehemaligen Rabbit-Rivalen Ronnie besonders. Deshalb sind beide wenig begeistert, als die verlorene Tochter Annabelle plötzlich vor ihrer Türe steht. Nur Nelson ist sehr angetan von der 39-jährigen Krankenschwester, mit der er sich nach einem ersten, verschüchterten Date in einem Schnellrestaurant blendend über seine Arbeit als Therapeut - und über seinen Vater - unterhalten kann. Denn Rabbit ist allgegenwärtig in den Gesprächen der Figuren, und irgendwie, als Auslöser eines Streits zum Thanksgiving-Diner, schafft er es dann sogar, dass Nelson sich von seinen allzu eng gewordenen Familienbanden etwas emanzipieren kann.
Fans der grandiosen Rabbit-Romane Hasenherz, Unter dem Astronautenmond, Bessere Verhältnisse oder Rabbit in Ruhe werden sich über das unverhoffte, indirekte Wiedersehen mit dem am Ende der Tetralogie arg verfetteten Familientyrannen Harry Angstrom freuen. Für alle anderen hat Updike wieder einmal einen fulminanten Kurzroman vorgelegt, der tief hineinleuchtet in die US-amerikanische, von Doppelmoral geprägte Familienseele. -Thomas Köster