Kein Sex ist auch keine Lösung

Mia Morgowski

Taschenbuch
Ausgabe vom 30. Oktober 2008
Verkaufsrang: 11735 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 9783499248382
ASIN: 3499248387 (Amazon-Bestellnummer)
Kein Sex ist auch keine Lösung - Mia Morgowski
"Selten führen lange Beine über einen wohlgeformten Busen auch noch in ein hübsches Gesicht." Tom, der sich als sexuelle Offenbarung für jede Frau sieht, begutachtet die neue Kollegin Elisa in der Werbeagentur und spürt völlig verunsichert, aber intuitiv: "Ich glaube, diesmal läuft das anders."
Thematisch ist Mia Morgowski ihrem Arbeitsplatz treu geblieben, auch sie arbeitet in einer Werbeagentur, wo ihr "die männlichen Kollegen manchmal nicht geheuer sind", aber für ihren ersten Roman dreht sie den Spieß ganz einfach um: aus der Sicht eines Vorzeige-Macho-Mannes erzählt sie eine flotte und temporeiche und sehr lebendige Geschichte, entwickelt dabei von Seite zu Seite mehr Biss, Spaß und Ironie!
Kein Macho-Klischee, das auf Tom nicht passen würde: er hat drei Albträume, die eigene Hochzeit, den Abstieg des heimischen Fussballvereins und dreißig Tage (und mehr) keinen Sex. Sein Standardsatz ist: "Ich ruf dich an" und er will alles andere, als eine feste Beziehung: Frauen nämlich, so sein Fazit nach ausführlichen "Studien", bewältigen täglich statistisch gesehen 48,2 Probleme, "allein neun davon schon vor dem Aufstehen". Warum sollte er, gut aussehend, erfolgreich, smart und kurz vor einem Karrieresprung, sich an eine Frau binden, wo jeder weiß, dass deren "Innenleben komplizierter ist als jede Raketentechnik".
Ein sprudelnd frischer Erstlingsroman, in dem zwar ein Klischee dem nächsten die Hand gibt, alle Vorteile aus allen Schubladen über 320 Seiten hinweg bemüht werden, dies aber in so munterer, frecher und pointenreicher Art geschieht, dass es gut auszuhalten ist. Und geradezu charmant teilt Mia Morgowski Seitenhiebe aus, schildert voller Witz und mit versöhnlich großem Herz für männliche Eitelkeiten das Schicksal eines Bilderbuch-Machos: keine kann ihm widerstehen, er hat alles im Griff und dann, eines Tages kommt doch alles ganz anders und plötzlich, nachdem sein Hirn mal wieder "kurzzeitig aufgequollen im Testosteron schwamm" fühlt nun plötzlich er sich "sexuell ausgebeutet".
Die junge Autorin widmet das Buch ihren Eltern mit der Bemerkung: "Für meine Eltern, denen das bestimmt ein bisschen peinlich ist." Braucht es nicht: auf jemanden, der so schlagfertig und beschwingt formulieren kann, darf man getrost stolz sein. -Barbara Wegmann