Ermitteln verboten!: Warum die Polizei den Kampf gegen die Kriminalität aufgegeben hat

Jürgen Roth

Taschenbuch
Ausgabe vom 1. November 2007
Verkaufsrang: 40876 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 9783499623097
ASIN: 3499623099 (Amazon-Bestellnummer)
Ermitteln verboten!: Warum die Polizei den Kampf gegen die Kriminalität aufgegeben hat - Jürgen Roth
Dass die organisierte Kriminalität hierzulande mittlerweile eine sehr ernste Gefahr darstellt, hat Jürgen Roth schon in Die Gangster aus dem Osten sehr anschaulich vor Augen geführt. Schon damals meldete der Autor erhebliche Zweifel daran an, dass unsere Behörden für den Kampf gegen die erstarkenden Verbrecherkartelle hinreichend gerüstet sind.
Für Ermitteln verboten! hat Roth eine Unzahl von Belegen dafür zusammengetragen, dass die deutsche Polizei und Staatsanwaltschaft den Kampf gegen die organisierte Kriminalität tatsächlich schon längst aufgegeben haben. Dies nicht zuletzt deshalb, weil die Ermittler nicht im Ansatz über die Mittel verfügen, die sie für eine effektive Verbrechensbekämpfung bräuchten. Schlimmer noch: "Viele Vorgänge erhärten den ungeheuren Verdacht (?), dass bestimmte Kriminalitätsformen wegen inniger Verflechtungen mit der politischen und wirtschaftlichen Elite nicht mehr bekämpft werden sollen." Einiges werde aufgeboten, "um die konsequente Arbeit qualifizierter Ermittler in der Polizei oder kundiger und erfahrener Staatsanwälte zu erschweren oder zu blockieren."
Roth hat mit zahlreichen Vertretern von Polizei und Staatsanwaltschaft (freilich "nicht der administrativen Führungselite") über ihre Erfahrungen gesprochen. Ein Großteil des Buches stützt sich unmittelbar auf Auskünfte frustrierter Beamter, die durch Fallbeispiele und Zahlen aus offiziellen Statistiken unterfüttert werden. - Sagen wir es frei heraus: Die Lektüre von Ermitteln verboten! bereitet kein Vergnügen. Trotzdem sollte man sie sich nicht ersparen! - Andreas Vierecke