Meilenweit für kein Kamel: Eine ungewöhnliche Reise vom Allgäu in den Orient

Bernhard Hoëcker, Tobias Zimmermann

Taschenbuch
Ausgabe vom 3. Mai 2010
Verkaufsrang: 21934 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 9783499626395
ASIN: 349962639X (Amazon-Bestellnummer)
Meilenweit für kein Kamel: Eine ungewöhnliche Reise vom Allgäu in den Orient - Bernhard Hoëcker, Tobias Zimmermann
"Google mal ?Sandsturm?, ?Skorpion? und ?Gefährlich?? - Schnell!? - Das dazugehörige Bild vermittelt leider nichts von der Brisanz, die im heißen Wüstensand fernab aller Zivilisation vorgeherrscht haben muss. Zwei Typen mit Baseballkappen beugen sich leicht ratlos über ein Notebook, das auf einer Motorhaube ruht. In dem einen erkennen wir unschwer Bernhard Hoëcker, Abonnementmitglied sämtlicher Comedies von "Switch? bis "Genial daneben?. Der andere, Tobias Zimmermann, zeichnet als Freund und Co-Autor dieses alternativen Reiseführers verantwortlich. Berichtet wird über die mörderische "Allgäu-Orient-Rallye?, ein seit 2006 jährlich durchgeführtes Sport-Event zu Gaudi und gutem Zweck. Versteht sich, dass ein solcher Höllentrip mit einem Hoëcker auf dem Kommentatorenstuhl zu einer Fahrt direkt ins Herz der Witzischkeiten führt.
Die Regeln scheinen simpel und einer Schnapslaune entsprungen: Sechs Leute in drei Autos, nicht teurer als 2.000 Euro, tuckern von Oberstaufen/Allgäu nach Amman/Jordanien. Einfache Streckenführung wird dabei strikt vermieden. Am Zielort werden die Rostlauben als Ersatzteillager versteigert und der Erlös einem guten Zweck zugeführt (vor Ort, versteht sich). Als Preis winkt den tollkühnen Fahrern ein Kamel mit einem Höcker (was zu unvermeidlichen Hoëcker-Scherzvergleichen führt). Was uns nun comedytechnisch erwartet, ist klar: Verfolgungsjagden à la Indiana Jones, Dracula-Suche in der Gegend von Kronstadt (laut Wikipedia fanden sich als Ersatzsöhne der Stadt leider nur ein Dirigent namens Klaus Knall sowie Peter Maffay).
"Ein Abenteuerbericht voll witziger Begebenheiten, absurdem Wissen und skurriler Reiseimpressionen aus Okzident und Orient?, gluckst der Klappentext. Den vielleicht witzigsten und zugleich aufschlussreichsten Satz vernehmen wir in der Danksagung am Ende des Buchs. Die Autoren danken einer gewissen Angela Troni, "die uns auf unglaublich charmante Art beigebracht hat, dass es sinnvoll wäre, wenigstens zwischendurch in dem Buch auch mal auf die Reise einzugehen.? Keine Chance, liebe Lektorin. Selbst wenn Comedians auf Fernreisen gehen, sie bleiben sich doch stets und am allerliebsten selbst am nächsten. Google Earth-gestützte Camel-Trophy-Klassenfahrt mit Kichereffekt ? und ein garantierter Hitparadenerfolg. ?Ravi Unger