Das Blumenorakel

Petra Durst-Benning

Buch, Broschiert
Ausgabe vom 1. März 2009
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Das Blumenorakel - Petra Durst-Benning
Aus der Amazon.de-Redaktion

Hallo!? Kennen wir die Dame nicht, die da mit ihrer missgelaunten Tochter im Schlepptau an einem kalten Januartag des Jahres 1871 im noblen Baden-Baden auftaucht? Natürlich, Hannah Kerner, Die Samenhändlerin, die im Januar 2005 auf literarisch erfolgsträchtige Verkaufstour ging. Einen passenderen Ort hätte sie sich gar nicht aussuchen können. Nach dem Krieg mit Frankreich sehnt man sich in dem Kurort wieder nach blühenden Parkanlagen. Ganz Geschäftsfrau, will Hannah auf ihrem Verkaufstrip gleich noch Tochter Flora als Nachfolgerin im Samenhandel heranziehen. Doch die ätherisch getönte junge Dame hat anderes im Sinn. Flora, nomen est omen, pflegt eine quasi magische Beziehung zu allem Blühenden. Als die Mutter ihrer Tochter zu allem Überdruss auch noch ein antiquarisches Buch mit dem geheimnisvoll raunenden Titel ?Die Sprache der Blumen? vermacht, ist Flora für den Samenhandel endgültig verloren. Lasst Blumen sprechen, lautet die tönende Botschaft des Buches. Neben ihrem schon notorischen Faible für poesieträchtige, ausgestorbene Frauenberufe, huldigt Petra Durst-Benning einer weiteren Obsession: Ihren tief verwurzelten Glauben an die Heilkräfte der Kräuter, den die Autorin in tiermedizinischen Artikeln propagiert, macht sie zum Leitmotiv ihres Romans. Lange nach dem Trip in die Kurstadt trifft bei der Samenhändlerfamily im schwäbischen Gönningen (tatsächlich eine alte Samenhandelsgemeinde, wie das schlaue Internet verrät), ein schicksalhafter Brief ein. Friedrich Sonnenschein, eine Baden-Badener Zufallsbekanntschaft und Flora damals heimlich zugeneigt, lädt die Blütenfrau ein, im Blumengeschäft seines kranken Vaters eine Lehre zu machen. Liebe und Leid, Saus und Braus, Aufstieg und Niedergang, stehen vor der Kulisse der Bäderstadt nun nichts mehr im Wege. Petra Durst-Benning, die ihr jüngstes Werk stilvoll im historischen Kurhaus zu Baden-Baden präsentieren wird, besitzt ganz eindeutig ein Händchen für geistige Fluchtorte in kalten Hartz-Tagen. Selbst stärkeren Tobak gewohnte Gemüter (wie den Rezensenten) verblüfft die Anziehungskraft, die ihre doch eher schlicht gestrickten Romantik-Plots ausüben. Fast schon eskapistisch behaglich aalt man sich in Baden-Badens neu erwachter Blütezeit, durchwandert mit russischen Adligen edle Parkanlagen und orakelt fröhlich in ?Floras Blumen-ABC?, einem esoterischen Blumenhoroskop, mit dem die Heldin (nicht nur) die Kundschaft der Kurstadt aufmischt. Erstaunlich ätherische Wirkung! ?Ravi Unger

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