Die andere Bildung: Was man von den Naturwissenschaften wissen sollte

Ernst Peter Fischer

Taschenbuch
Ausgabe vom Juli 2003
Verkaufsrang: 7634 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 9783548364483
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Die andere Bildung: Was man von den Naturwissenschaften wissen sollte - Ernst Peter Fischer
Der Mensch lebt in zwei Welten, schreibt Ernst Peter Fischer: In der einen sichtet er Fakten und sammelt Daten, in der anderen liebt, leidet und genießt er - und dabei kommt ihm sein genetischer Bauplan nicht in den Sinn. Die echte Bildung besteht in Deutschland daher noch immer eher aus der Kenntnis von Literatur, Philosophie und Kunst als einem Verständnis der Relativitäts- oder Evolutionstheorie. Dass Naturwissenschaften auch intellektueller und ästhetischer Genuss sein können, bleibt vielen verschlossen.
Dem versucht der bekannte Wissenschaftshistoriker und Publizist Fischer Abhilfe zu schaffen und sichtet in einem weit gespannten Bogen all die Erkenntnisse, die berühmte Geister im Laufe der Jahrhunderte über die Welt gewonnen haben und an denen sich der Geist berauschen kann wie an den Sonetten von Shakespeare. Von der Geburt der modernen Wissenschaft in Europa erzählt er, von den Grenzen des Kosmos und der Welt der Atome. "Was ist Leben?", fragt er und berichtet von dessen Ursprung. Ausführlich erklärt er die Idee der biologischen Evolution und lotet deren Grenzen aus. Einen großen Bereich lässt er dabei ausdrücklich aus: Die Welt in unserem Inneren, die Erkenntnisse über unser eigenes Denken bleiben unberührt.
Natürlich ist es unmöglich, mit einem einzigen Buch ein lebenslanges Defizit an Bildung auszugleichen, doch Fischer hält, was er verspricht: Ihn zu lesen, ist purer intellektueller Genuss. Er will Fenster in die Welt des nicht sinnlich Erlebbaren öffnen und behält dabei stets im Blick, was davon den Menschen unmittelbar berührt. Zitate von Kant, Popper und Searle lässt er dabei so selbstverständlich einfließen, dass man kaum mehr an eine unüberwindliche Trennung der beiden wissenschaftlichen Lager glauben mag. Von leicht verdaulichen Vereinfachungen hält Fischer dabei nichts - er hält seine Leser mit intelligenten Gedankengängen bei der Stange, die auch dem naturwissenschaftlich nicht so Ungebildeten einen fast durchgehenden Lesegenuss bereiten. -Birgit Will