Die Entdeckung des Hugo Cabret

Buch, Gebunden
Ausgabe vom 18. Febr. 2008
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Die Entdeckung des Hugo Cabret -
Hugo Cabret hat mehrere Geheimnisse. Dass der Waisenjunge in den dreißiger Jahren im Dachgeschoss eines gigantischen, labyrinthisch angelegten Bahnhofs haust und Tag für Tag dessen Uhren aufzieht, damit er nicht entdeckt wird, während sich in seiner Wohnung die nicht eingelösten Gehaltsschecks des eigentlichen Uhrenkontrolleurs - seines inzwischen toten Onkels - stapeln, ist noch das kleinste davon. Das größte aber ist ein stark beschädigter Automatenmensch, der angeblich aus der Uhrmacherwerkstatt seines Vaters stammt. In mühevoller Kleinarbeit bringt Hugo Cabret den Automaten wieder zum Laufen. Und der malt auch prompt faszinierende Bilder, die seine wahre Herkunft offenbaren.
Parallel zu dieser Automatengeschichte hat Hugo Cabret einige Probleme. Zunächst stiehlt ihm der Spielwarenladenbesitzer, den er seinerseits zuvor bereits öfters bestohlen hat, ein Notizbuch mit wichtigen Skizzen. Dann lernt er die Tochter dieses Spielwarenbesitzers und einen Kinovorführer näher kennen. Und dann erfährt er, in welch engem Verhältnis alle zu ?seinem? Automaten stehen. Und das ist eine ganz und gar wundervolle Geschichte, die sich schließlich zu einer Geschichte des frühen Kinos und eines seiner wichtigsten Protagonisten weitet...
Es ist schon beeindruckend, wie Brian Selznick den engen Raum eines Bahnhofs dazu nutzt, eine derart vielstimmige Geschichte zu entwickeln - und wie er es schafft, deren Elemente in der phantastischen Logik des Plots dann doch wieder alle zusammenzufügen. Überhaupt: das ?Wie? ist das beeindruckendste dieses Buchs. Denn Die Entdeckung des Hugo Cabret ist teils als Roman, teils als Comic verfasst, wobei die Teile sich in einem klug geschnittenen, fast filmischen Rhythmus abwechseln und ergänzen. Dass am Ende auch noch diese ungewöhnliche Schreib- und Zeichentechnik einen logischen Platz im großen Ganzen erhält, macht das Buch zu einem kleinen Meisterwerk. Für Leser ab zehn Jahren- Thomas Köster, Literaturanzeiger.de