Was sagen Sie, nachdem Sie Guten Tag gesagt haben?: Psychologie des menschlichen Verhaltens. (Geist und Psyche)

Eric Berne

Buch, Broschiert
Ausgabe vom 1. Juli 1983
Verkaufsrang: 8169 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 9783596421923
ASIN: 3596421926 (Amazon-Bestellnummer)
Was sagen Sie, nachdem Sie Guten Tag gesagt haben?: Psychologie des menschlichen Verhaltens. (Geist und Psyche) - Eric Berne
Sie sagen, was Ihre Eltern wollen! Die implantierten Ihnen Ihre Einstellung zu sich und den anderen - sowie schicksalsartige Lebensschemata ("Skripts"), die sogar vorbestimmen können, wann und wie Sie sterben. Hat Ihr Vater signalisiert, daß Sie ohne ihn nichts sind? Wenn er dann ins Gras beißt, lesen Sie nicht nur sein Testament - machen Sie Ihr eigenes.
Eric Berne ist mit sechzig Jahren gestorben; wenige Wochen, nachdem er dieses Lehrbuch fertig stellte. Drei Jahrzehnte hatte er an seinem Gedankengebäude gebaut und es in der Psychotherapie erprobt. Den Triumph seiner Theorie, betitelt mit "Transaktionsanalyse", konnte er nicht mehr genießen. Oder durfte er nicht, weil seine Eltern ihm das falsche Skript einpflanzten?
"Pflänzchen-Ideologie" nennen Kritiker die psychologische Gattung, die der Transaktionsanalyse nahe steht: Die Humanistische Psychologie glaubt, der Mensch sei von Natur aus gut, und ließe man ihn wachsen, gedeihe er. Was das für die Kindererziehung bedeutet, beschreibt Berne in vielen Negativbeispielen. Der Kanadier mit russisch-polnischen Vorfahren verbindet dies mit einer ganz anderen Gedankenwelt, der schwarzen Sigmund Freuds. Berne sieht beispielsweise Dämonen in unseren Köpfen sitzen. Als Kind treiben uns die Biester zu trügerischen Rebellionen, und später flüstern sie Botschaften unserer Eltern: "Sei nicht!", "Sei perfekt!", "Mach's mir recht!", "Schaff's nicht!"
Der Autor macht eindrucksvoll deutlich, wie solche Sprüche entstehen und stören. Befreit davon lebt es sich leichter und erfolgreicher. In Managerseminaren gedeiht seine Methodik heute eher als in der Therapie. Die Banalisierung hatte Berne selbst angelegt, indem er die Freud'sche Basis auf praktische Begriffspaare wie Gewinner/Verlierer oder O.K./nicht O.K. herunterbrach. Außerdem schreibt der Sohn einer Journalistin so, daß ihn viele verstehen. So läßt es sich leicht lesen, dieses komplette Werk eines der wichtigsten Psychologen. Das läßt teilhaben an verblüffenden Beobachtungen wie Menschen funktionieren und treibt zum Denken: Welche Skripts haben meine Eltern mir implantiert? Allumfassenden Einblick gewährt Berne nicht - genetische und gesellschaftliche Einflüsse beispielsweise sind ausgeblendet -, aber eine spannende Teilansicht. -Frank Rosenbauer