Erinnerungen eines Königs

Hassan II. von Marokko

Buch, Gebunden
Ausgabe vom 1996
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Erinnerungen eines Königs - Hassan II. von Marokko
Jugenderinnerungen
Paris 1937 bis Anfang 1943: Begegnungen mit Roosevelt und Churchill
Eric Laurent: Majestät, Sie wurden im Jahre 1929 geboren. Gab es bereits in Ihrer Kindheit politische Ereignisse, die Sie stark beeindruckten?
König Hassan II.: Zwei Ereignisse haben mich geprägt. An das erste kann ich mich nur schemenhaft erinnern - das war 1937; ich war damals 8 Jahre alt und mein Vater hatte mich zu einem Staatsbesuch in Paris mitgenommen. Eine Motorradeskorte begleitete uns vom Hotel "L' Aigle-Noir" in Fontainebleau, wo wir untergebracht waren, bis in die französische Hauptstadt hinein. Ich erinnere mich noch daran, wie wir dank dieser Eskorte die Stadt zügig durchfahren konnten. Das Gesicht gegen das Fenster unseres Wagens gepreßt, erfüllte mich ein merkwürdiges, geradezu unwirkliches Gefühl. Die Straßen waren bis auf starke Polizeiaufgebote an den strategisch wichtigen Stellen nahezu leergefegt. Wir trafen im Hotel "Crillon" ein, und ich fragte einen der zuständigen Begleiter, was denn los sei. Zutiefst beunruhigt teilte er mir mit, daß man mit Demonstrationen der Linken für die Volksfront-Regierung von Léon Blum und mit Gegendemonstrationen rechter Gruppierungen rechne. So eröffnete sich mir eine bislang unbekannte, von der Politik bestimmte Welt, mit der ich damals noch nichts anfangen konnte. Das zweite Ereignis, an das ich mich noch erinnern kann, fand 1940 statt. Es war das erste Mal, daß ich meinen Vater aufs tiefste erschüttert sah. Es war fünf Uhr nachmittags, als im Radio eine Ansprache von Marschall Pétain übertragen wurde,...