Pferde

Yann Arthus-Bertrand, Jean-Louis Gouraud

Buch, Gebunden
Ausgabe vom 15. Sept. 2004
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Flamenco, der Name passt. Mit kräftigem Schwung schüttelt er die lange, lockige Mähne zur Seite. Yann Arthus-Bertrand drückt genau im richtigen Moment auf den Auslöser und hält die elegant-tänzelnde Bewegung des siebenjährigen Palominos fest. Das Ergebnis kann in seinem neuesten Bildband Pferde im Format von ca. 28x40 cm bewundert werden. Bekannt durch seine Luftbildaufnahmen -- eindrucksvoll der Bildband Die Erde von oben -- hat sich der Naturfotograf und Fotoreporter nun den Aufnahmen von edlen Vierbeinern zugewandt. Sein Texter, der Sachbuch- und Romanautor Jean-Louis Gouraud, ist selbst begeisterter Pferdeliebhaber. Die Ausführungen zu den einzelnen Pferderassen und ihren Cousins (den Eseln und Maultieren) sind unterhaltsam und informativ zugleich. Es gibt zwei große Kapitel über große und kleine Pferde. Obgleich eine große Anzahl unterschiedlichster Pferde angebildet ist, erhebt der Bildband, an dem jeder Pferdenarr seine Freude haben wird, keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit. Wichtiges Anliegen von Fotograf und Texter ist es jedoch, zu verdeutlichen, dass hinter dem Pferd der Mensch [steht], ist doch das Schicksal dieses einst wilden Steppentiers eng mit dem des Menschen verbunden. So wird das stolze spanische Pferd von einem ebenso stolzen Spanier präsentiert. Ein Criollo Argentino ist bereit, sich so sehr auf seinen Ausbilder einzulassen, dass er ihm gestattet, ihn auf den Rücken zu legen und sich auf seinen Bauch zu setzen. Der Percheron Momino wird so im Profil und mit offenem Mund abgelichtet, dass es scheint als unterhielten sich Herr und Pferd gerade angeregt. Sie wirken komisch, dann wieder anmutig und voller Harmonie, diese Bilder. Und manchmal glaubt man zu spüren, welche Mühe Pferd und Reiter abverlangt wurde, um gerade zu der bestimmten Pose zu gelangen. Besonderes Kennzeichen der Arthus-Bertrandschen Fotografie: die dunkelbraune Plane, die als Hintergrund für jede einzelne Aufnahme dient. Bei Ausstellungen, auf denen der Fotograf viele seiner Modelle fotografiert hat, ist sie praktisches Hilfsmittel. Als durchgängiges künstlerisches Prinzip ist sie Geschmackssache. Kann sie doch bestimmten Bildern die Luft zum Atmen nehmen. -- Anne Hauschild

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