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In der Sicherheitsabteilung eines finnischen Provinzgefängnisses sitzt der kindlich-debile Johansson wegen Brandstiftung ein. Für den naiven und offenbar geistig zurück gebliebenen Pyromanen interessiert sich ein illustrer Kreis von Leuten, denn er wird verdächtigt, Handlanger und Vertrauter des Immobilienspekulanten Rainer Luotola zu sein. Luotola wiederum werden Wirtschaftskriminalität im großen Stil sowie Anstiftung zum Mord angelastet. Die Polizei hofft nun, Luotola durch eine Aussage des Brandstifters Johansson überführen zu können. Mithilfe eines Informanten und Beschützers im Gefängnis soll dafür gesorgt werden, dass er auch am Leben bleibt. Denn in der Sicherheitsabteilung des Gefängnisses sitzen noch drei weitere Schwerverbrecher ein, die es auf den einfältigen Johansson abgesehen haben könnten. Und der Gefängnisdirektor Yrjölä, der kurz vor der Pension steht und keine Scherereien mehr will, erleichtert die Sache nicht gerade. Zur gleichen Zeit ermittelt Kommissar Jansson in einem Mordfall, dessen Spuren ebenfalls zu Luotola und Johansson führen. Als er von seinem Kollegen Huusko erfährt, dass der berüchtigte Kriminelle Raid wegen einer Lappalie im gleichen Gefängnis einsitzt, wird ihm klar, dass sich um Johansson eine große Gefahr zusammenbraut. Kommissar Jansson kennt Raid aus früheren Tagen - über seine Beinahe-Freundschaft mit dem Verbrecher wurde in Polizeikreisen viel gemunkelt. Doch was hat Raid vor? Auf wen hat er es abgesehen? Die Situation verkompliziert sich, als plötzlich klar wird, dass ein weiterer Häftling als Zeuge gegen Luotola in Betracht kommt. Nach Schwärzer als ein schwarzes Schaf überzeugt Harri Nykänen auch mit seinem zweiten Krimi. Raid und der Brandstifter ist schnörkellos und trocken erzählt, und den hartgesottenen Helden Raid umgibt wieder eine seltsame, reizvolle Melancholie. Er steht als Verbrecher zwar vorgeblich auf der falschen Seite, wird aber doch zum (fast unfreiwilligen) Helfer der Gerechtigkeit. Nykänen schafft diesen moralischen Balanceakt mit lakonischem Witz und Spannung. Er erzählt in harter Gangart und ausgesprochen realitätsnah. Bemerkenswert ist, wie selten Krimiautoren ihre Helden auf der Seite des Bösen und Abgründigen ansiedeln. Nykänen gelingt diese Gratwanderung - ähnlich wie z. B. dem Australier Garry Disher mit seiner Wyatt-Serie. Die Raid-Serie, die in Finnland außerordentlich erfolgreich ist, hätte es verdient, auch in Deutschland eine große Leserschaft zu finden. -Christian Koch 1 |
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