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Auf nicht einmal 120 Seiten beschreibt der Autor, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, die Energetische Klopftherapie und stellt neurobiologische, individualpsychologische und neurohumorale Erklärungsansätze vor. Das Ergebnis ist ein Buch, das klar und verständlich falsch-positive und -negative Diagnosen beschreibt UND bemerkenswerte Erklärungsversuche unternimmt. Hätte in den 1980er-Jahren jemand darauf hingewiesen, dass das Beklopfen des Körpers bei gleichzeitiger Konzentration des Patienten auf das zu behandelnde Problem heilsam sei - er wäre bestenfalls als kulturfremder Spinner belächelt worden. Die akademische Psychotherapie ist jedoch offener geworden, und weite Teile der Bevölkerung sind es auch. Augenrollen oder Beklopfen der Brust, um negative Erfahrungen und Gedankenketten zu entschärfen oder zu unterbrechen; Muskeltests, um unbewusste Ängste und Wünsche aufzuspüren - willkommen im Land der ungewöhnlichen und vielleicht immer noch etwas kulturfremd wirkenden Behandlungstechniken! Die zugleich nüchtern und empathisch geschilderten Beispiele erfolgreicher Behandlungen von Tsunami-Opfern oder Berufsmusikern mit großer Auftritts- und Versagensangst machen aber schnell Mut und Lust, sich mit der Energetischen Psychotherapie näher zu befassen. Der Autor beschreibt immer dann am gewinnendsten deren Verfahren, wenn er die Grenzen der Techniken vermisst und bei aller inneren Überzeugung auch um ein Bewusstsein für die Fehleranfälligkeit der Methoden bemüht ist. Es bleibt dabei: Die Methode wirkt auf letztlich (noch) nicht nachweisbare, aber durchaus plausible Weise. Und sehr einfach. Die kaum mehr als 20 Seiten umfassende Selbsthilfeanleitung wird für viele Leser der eindrucksvollste Beleg dessen sein. -Dr. Stefan Rusche, Literaturtest |
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