Forever Young: Die Musik von Bob Dylan, 1974-1986

Paul Williams

Buch, Broschiert
Ausgabe vom April 2006
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Forever Young: Die Musik von Bob Dylan, 1974-1986 - Paul Williams
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Paul Williams ist der Begründer des ersten US-Rockmagazins -- er hob Crawdaddy im Flower-Power-Jahr 1966 aus der Taufe -- und scheint über eine der größten Tape-Sammlungen zu verfügen, die in den Fankreisen zirkulieren. Im Unterschied zu anderen Experten hat er seinen hier vorgestellten zweiten Band zu Dylan nämlich in der Absicht geschrieben, dessen Karriere unter dem Aspekt des Livekünstlers zu beleuchten. Nicht der übliche Klatsch also, keine Rätseltour in Sachen Poesie, weder Psychologisches noch Soziologisches liegen dem Autor -- wie Dylanologe Günter Amendt im Vorwort zu den gut 500 Seiten des Werkes bestätigt. Stattdessen wertet Williams seine Tapes aus, zahllose Mitschnitte von nahezu allen Shows, die rund um den Globus heimlich mitgeschnitten wurden. Das liest sich natürlich mitunter recht zäh: Seitenweise statistische Angaben, welche Songs wie oft bei welcher Tour gespielt wurden, wann der Held gut, wann weniger gut gelaunt tönte usw.; dann aber folgt der Nutzeffekt solcher Erbsenzählerei, denn der Autor teilt mit, welche Ereignisse musikalisch gesehen wirklich lohnenswert waren und beschreibt diese mit Hingabe und Treffsicherheit. Hilfreich für den Leser, der natürlich als ein beinharter Fan des Bob Dylan unterstellt ist, sind auch Kommentare zur Entstehung von Platten und Songs. Langweilig wird es spätestens dann, wenn Williams zwischen allen Informationen zum Thema und bekennend subjektiven Urteilen den Leser mit kruden Ansichten aus dem Katechismus der Erkenntnisphilosophie bombardiert. Was bleibt? Pfundige Empfehlungen für den von den Plattenfirmen verfolgten Kassettenbasar. Hardcore! --Uli Lemke