Symposion - Reden über den Eros - 2 CDs

Platon

Hörbuch, Audio CD
Ausgabe vom 2. Aug. 2004
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Symposion - Reden über den Eros - 2 CDs - Platon
Hörbuch-Rezension

In Platons Symposion steckt viel: die Lust am Gedankenspiel, an der analytischen Dialektik, der Sinnenfreude und an der Betrachtung von körperlichen, seelischen und geistigen Aspekten des Menschen. Die Schrift gilt als einer der vollendeten Prosatexte der Antike und der Philosophie. Etwa um 370 vor Christus verfasst, ist er äußerst kunstreich und raffiniert aufgebaut: Den Rahmen bildet ein ineinander verschachteltes Erzählersystem, wobei Aristodemos, der Augenzeuge war, von einem Symposion berichtet. Bei Wein und in angenehmer Lage preisen die Gäste Agathons der Reihe nach den Gott Eros. Höhepunkt der sieben Reden stellt Sokrates? Vortrag dar. Er gilt in Liebesdingen als äußerst erfahren. Seine Rede besteht in weiten Teilen in der Wiedergabe der Liebesunterweisung, die er einst von Diotima, einer Priesterin, erhalten hat. Inhaltlich will Platon in den Reden über den Eros zeigen, wie man ein Symposion richtig, soll heißen Maß haltend, feiert, und wie man die Liebe angemessen lebt. Am Ende der Schrift wird in der Rede des Alkibiades Sokrates als diese Anforderungen erfüllend dargestellt; er, äußerlich nicht schön, aber in der Seele, widerstand dem Werben des Alkibiades und kann mit dem Wein umgehen. Der Schauspieler Martin Reinke gibt die einzelnen Reden mit ihren besonderen sprachlichen Stilen und der häufig überzogenen Charakterisierung der Redner bemerkenswert lebendig wider. Absolut überzeugend schlüpft er in die unterschiedlichen Rollen. Wie er beispielsweise den betrunkenen Alkibiades oder den sehr selbstverliebten Agathon spricht, muss als sprecherische Meisterleistung betrachtet werden. Im Dialog mit Anja Laïs wird das Hörbuch dann zu einem unwiderstehlichen Genuss. Die weise Diotima stellt Sokrates Fragen und klärt ihn über Eros auf: Kein Gott ist er, sondern ein Dämon zwischen Mensch und den Göttern. Seine Macht besteht in der Fähigkeit, zwischen den beiden zu vermitteln. Die Vollendung in der Liebeskunst, durch die die Menschen an der Unsterblichkeit teilhaben können, besteht in der schrittweisen Annäherung an die Schau des Schönen selbst, das identisch mit dem Guten ist. Wer irgendeine Vorstellung hat von Diotima, der auch Hölderlin ein Denkmal gesetzt hat, wird in der klaren, ruhigen Stimme von Anja Laïs die Weisheit, Erfahrung, die Liebe und das Verständnis dieser weisen Frau blendend ausgedrückt hören. Fazit: Eine in jeder Hinsicht gelungene Produktion: Martin Reinkes und Anja Laïs? ausgezeichnete Interpretation ist eine attraktive Möglichkeit, sich diesem Meisterwerk zu nähern. Keine Frage: Als lebendiges, gesprochenes Wort wird Das Symposion zu einem höchst anregenden Text. Sorgsam gekürzte Lesung, Spieldauer: ca. 158 Minuten, 2 CD. Mit ausführlichem und hilfreichem Booklet. --culture.text