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Bühnenweihfestspiel - dieses Wortungetüm wurde von Richard Wagner geprägt, um diesem Genre einen Namen zu geben. In diesem, seinem letzten Werk kehrt er zur christlichen Mythologie zurück, die in seiner Imagination schon früher bei Tannhäuser und Lohengrin eine Rolle spielte. Parsifal ist jedoch grundlegend anders, als die vorhergehenden Arbeiten, die einfacher und heroischer aufgebaut waren. Parsifal versucht die Kirche ins Theater zu bekommen, anstatt kirchlichen Themen ein theatralisches Gewand überzuziehen. Es handelt sich hierbei um das wahrscheinlich am wenigsten zugängliche Wagner-Werk, da die verträumte Sichtweise der christlichen Mystik im 19. Jahrhundert für einen Intellektuellen des 20. Jahrhunderts besonders schwer faßbar ist. Diejenigen jedoch, die den Versuch unternehmen, die Orchestration zu verstehen, werden belohnt und ein Gespür für mystische Verbundenheit erhalten. Kollo wirkt manchmal für die Rolle des Gralsritters zu verkünstelt; dagegen ist Fischer-Diekau als Amfortas extrem mitleiderregend und sympathisch. Ein allgemein vorzügliches Ensemble, mit Frick als Höhepunkt in der Rolle des Gurnemanz, begleitet einen durch den Tag. Solti dirigiert die Wiener Philharmoniker mit mystischer Feierlichkeit.-Christian C. Rix |
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