Guilty:30 Years of Randy Newma

Randy Newman

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 9. März 2000
Verkaufsrang: 115891 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 0081227556723
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Guilty:30 Years of Randy Newma - Randy Newman
GUILTY-30 YEARS OF RANDY NEWMA

Randy Newmans mehr als dreißig Jahre lange Karriere beweist zumindest eines: Ein artikulierter, brillentragender Typ, der an einem Klavier sitzt - auch noch ein Südkalifornier! - kann verdammt gefährlich sein. Auf eine zivile Art. Dieser auf vier CDs verteilte Überblick über Newmans sprunghafte, aber unendlich brilliante Karriere bietet einen Einstieg zu Newman als Solokünstler, als Filmkomponist und als käuflicher Songwriter. CD 1 und 2 (für alte Fans die am wenigsten interessanten des Pakets) dienen als Greatest-Hits-Compilation - der Begriff Greatest Hits wird hier weit gefaßt ("Short People", "I Love L.A.", "Mama Told Me Not to Come" und ein paar andere Songs gewährleisten den kommerziellen Erfolg).
Newmans typischer Stil - den verkorksten Ansichten verdrehter Protagonisten, darunter Gott und Satan, die Stimme zu leihen - taucht in alten ebenso wie in neuen Songs auf. Der Wächter eines fettleibigen Jungen treibt seinen Schützling zur Arbeit an, während ein Freak "Davy the Fat Boy" rezitiert. "Let's Burn Down the Cornfield", "Suzanne" und "You Can Leave You Hat On" beschäftigen sich mit Perversion, "Rednecks" und "Sail Away" behandeln Bigotterie, "Real Emotional Girl" und "I Want You to Hurt Like I Do" beschreiben willkürliche Grausamkeit.
CD 3 ist vollgestopft mit faszinierendem Treibgut, sie beginnt mit dem verstörend jungenhaften, 1962 entstandenen "Golden Gridiron Boy" (koproduziert von Pat Boone!) und geht über in einen Haufen grüblerischer, aber wahrhaft außergewöhnlicher Solo-Demos. Trotz seiner sardonischen Natur beschwört der Newman von "Gainesville", "Feels Like Home" und "My Name is James" echten Pathos herauf. CD 4 bietet Kostproben aus neun Newman-Soundtracks, unter anderem die Orchestermusik zu Ragtime, The Natural ("heromuzik", findet der Komponist) und Toy Story. Guilty ist eine Huldigung an einen Künstler, der Bewunderung verabscheut. Hier jedoch ist die Beweislast erdrückend.