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Auszüge aus dem Canto General, jenem monumentalen Gedichtzyklus des chilenischen Dichters Pablo Neruda über den Kampf Lateinamerikas gegen Ausbeutung und Fremdherrschaft, hatte Mikis Theodorakis im Pariser Exil während der Juntaherrschaft in Griechenland (1967-74) vertont. Der geplanten Uraufführung in Chile kam ironischerweise der Putsch gegen Präsident Allende im September 1973 zuvor. So fand diese zwei Jahre später vor zehntausenden begeisterten Zuschauern im Kariskari-Stadion von Piräus statt. Bei diesem Konzert und einer nachfolgenden Studiosession wurden die Aufnahmen dieser CD mitgeschnitten. Theodorakis war wie die ebenfalls beteiligte Sängerin Maria Farantouri ein Jahr zuvor, nach dem Abtritt der Junta, aus dem Exil nach Griechenland zurückgekehrt. Es mag in der Natur der Sache liegen, dass der "Canto General" weniger von Griechischem geprägt ist als die meisten anderen Werke von Theodorakis. Gerade in "Voy A Vivir (1949)" orientiert sich der Komponist eher an Elementen der mitteleuropäischen Sakralmusik denn an den byzantinischen Traditionen. Das mag manchem Hörer hierzulande den Zugang erleichtern. Der aus insgesamt sieben Teilen bestehende, spanisch gesungene Liedzyklus wird neben den Solisten Maria Farantouri und Petros Pandis vonm französischen Staatschor und kleinen Orchester vorgetragen. Man spürt dieser Aufnahme die mitreißende Athmosphäre an, mit der Mikis Theodorakis, der ebenso wie Maria Farantouri damals auf der Höhe seiner Populärität in Griechenland stand, von der Zuhörerschaft unter freiem Himmel empfangen wurde. Deshalb ist diese Aufnahme der fünf Jahre später im Ost-Berliner Palast der Republik - mit teilweise den gleichen Mitwirkenden - live eingespielten Version unbedingt vorzuziehen. -Christoph Herrmann |
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