| ||||||||||
Die Trommelzunft schlägt wieder zu, auch wenn die Zweifler nörgeln - ein kreatives und kraftvoll zünftiges Fusionstatement ist für jemanden wie Lenny White kein Problem: der 50-jährige Spitzenschlagzeuger aus New York hat bei Bands wie Chick Coreas Return To Forever und der Miles Davis Group gelernt, vielseitig zu sein und mit der Zeit zu gehen. Das Album Edge, sein achtes unter eigenem Namen, zeigt dennoch eine klare Vorliebe für modalen Jazz-Rock der 80er à la Miles Davis. Die Hälfte der mit modernen Stilmitteln verfeinerten Groovepartys stammen aus Lenny Whites Feder und bieten eine soundorientierte Mixtur aus treibender Fusionpower, Rap und vorsichtigen Smooth-Jazz-Allüren. Daneben hört man Funk, Swing und Soulelemente in detailverliebten und effektvollen Arrangements. Die minimalistischen Themen werden bis auf ein Special mit Dianne Reeves von den Saxofonisten Danny Walsh und Bennie Maupin interpretiert, Improvisation gibt es nicht nur mit Klavier und Gitarre, sondern endlich auch mal vom Schlagwerk. Schon die Begleitung hat solistischen Charakter: das gut vernehmbare, erdig relaxte Laid-Back-Spiel des swingbeseelten Perfektionisten besticht durch eine schwebende und gleichzeitig gewichtige Leichtigkeit, alles befindet sich in einem stetigen Wandlungsprozess. Die zupackenden Improvisationen des Technikvirtuosen sind ein Beispiel an musikalischer Strahlkraft und zeigen ihren persönlichen Charakter vor allem in ausgefallenen und präzisen polyrhythmischen Variationen. Und schließlich hat sich Lenny White für seine Hommage an Tony Williams auch gleich den richtigen Bassisten ausgesucht: bei Victor Bailey gibt es kein Vertun, Irrtum ausgeschlossen. -Katharina Lohmann |
Weitere Infos oder Bestellen bei Amazon