Magnificat Bwv 243

Herreweghe, Chapelle Royale

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 16. August 1992
Verkaufsrang: 1115 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 3149025044372
ASIN: B000027O4P (Amazon-Bestellnummer)
Magnificat Bwv 243 - Herreweghe, Chapelle Royale
Magnificat*Herreweghe

Bachs Magnificat ist wie ein Mikrokosmos von allem (sagen wir, fast allem), was an Bachs sakraler Musik so wunderbar ist - und all dies in weniger als einer halben Stunde. Dies ist genau der Grund, warum es bei Dirigenten und Plattenfirmen so beliebt geworden ist. Ohne Philippe Herreweghes Bedeutung als Bachdirigent anzuzweifeln, diese Platte hat eine Menge an Konkurrenten. Die große Stärke von Herreweghes Magnificat sind seine Solisten: Gérard Lesne (Alt), Howard Crook (Tenor) und Peter Kooy (Bass) sind solide, zuverlässige und stilsichere Sänger; die Sopranistin Schlick klingt viel wärmer und angenehmer als sonst; und sie, Agnès Mellon und Lesne machen gemeinsam wunderschöne Musik bei dem Trio "Suscepit Israel". Das Problem bei diesem Magnificat ist, dass das Orchester und besonders der Chor nicht einfach ausbrechen und freudig loslegen, wenn es die Musik verlangt - der frohlockende, einleitende Chor klingt vor allem positiv zurückhaltend. Hören Sie mal bei John Eliot Gardiner oder Reilly Lewis rein, um den Unterschied zu hören.
Die meisten Bach-Fans wollen mehr als nur ein Magnificat und aus gutem Grund sollten sie dieses auf jeden Fall nehmen: die als Füllsel gedachte Kantate BWV 80 "Ein feste Burg ist unser Gott". Dieses Stück ist im Grunde genommen eine Fantasie in mehreren Sätzen auf Luthers berühmte Hymnenmelodie. Herreweghe setzt Trompeten- und Schlagzeugpassagen ein, die von Bachs Sohn Wilhelm Friedemann hinzugefügt wurden, und vermittelt auf diese Weise eine so kühne, aufregende Interpretation, die alleine schon dieser Platte ihren Wert verleiht. -Matthew Westphal