The Rubinstein Collection Vol - 49 (Chopin: Nocturnes)

Artur Rubinstein

CD, Audio CD
Verkaufsrang: 607 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 0090266304929
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The Rubinstein Collection Vol - 49 (Chopin: Nocturnes) - Artur Rubinstein
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Was könnte es Schöneres geben als eine Gesamtaufnahme der Nocturnes von Frédéric Chopin, gespielt von Arthur Rubinstein? Rubinstein hat drei Gesamtaufnahmen dieser Stücke produziert, die alle in der monumentalen, 94 CDs umfassenden Rubinstein-Collection veröffentlicht wurden. Die vorliegende, entstanden 1965-67, ist die letzte, bereits in Stereo festgehaltene Version.
Jeder, der im Klavierunterricht bis zum Oeuvre von Chopin vorgedrungen ist, kennt die musikalische Struktur seiner Nocturnes: Über einer meist einfachen Bassfigur entfaltet sich eine reizende, gefühlvolle Melodie, zunächst relativ einfach zu bewältigen, bei ihrer Wiederkehr jedoch mehr und mehr verziert. Wie eine romantische Umsetzung der Diminutionspraxis in der Renaissance muten diese Umspielungen an, deren technisches Problem oft in der ungeraden, nicht zum Bass passenden Zahl ihrer schnellen Noten liegt. Diese Figuren nicht nur irgendwie unterzubringen, sondern auf charmante und rhythmisch freie Art und Weise zu gestalten, mit ihnen gewissermaßen zu scherzen oder zu flirten, gelingt nur wenigen Pianisten in so unnachahmlicher Weise wie Arthur Rubinstein.
Die Nocturnes von Chopin, denen Rubinstein sich gewiss nicht nur zufällig so oft auch im Schallplattenstudio widmete, scheinen der Inbegriff der Chopininterpretation des großen Pianisten zu sein. Niemals gleiten die Stücke in Sentimentalität ab, aber immer umgibt sie eine Aura von Poesie und feinnerviger Sensibilität, die sich bis zur Zärtlichkeit steigern kann. Unter Rubinsteins Händen können die Melodien Chopins gleichsam streicheln und liebkosen. Diese Eigenschaft jedoch in einen ernsthaften, maßvollen Rahmen gebracht zu haben, der Chopins Stücke auch in unserer nüchternen Zeit noch erträglich sein lässt, gilt als Verdienst Arthur Rubinsteins. Da er durch seine Interpretation die Klaviermusik seines Landsmannes vor dem Abdriften in den Kitsch bewahrt hat, wird er oft als Retter dieser Werke bezeichnet. Beim Hören dieser Aufnahme kann man dem nur beipflichten. -Michael Wersin
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Trotz Rubinsteins extrovertierter Persönlichkeit und trotz seiner offenherzigen Darbietungen haben seine Interpretationen der introvertierten Werke Chopins, der im Halbdunkel befindlichen Nocturnes, ihn zu einigen seiner großartigsten Aufnahmen inspiriert, wie diese, die letzte von seinen drei Querschnitten deutlich demonstriert. Seine früheren Aufnahmen aus den Jahren 1936-1937 und 1949-1950 haben ihre Bewunderer, aber dieses Set, das aus den Jahren 1965 und 1967 stammt, ist hinsichtlich Tiefgang der Interpretation und wirklichkeitstreuem Stereoklang überlegen. Diese Version ist ein wenig langsamer als die vorhergehenden, und Rubinsteins prächtige Klangfarbe, seine Meisterschaft, Schattierungen einzubringen und sein unbeirrbarer Sinn für Rubati tragen dazu bei, hieraus eine seiner größten Aufnahmen zu machen.
Er bringt die Musik zum Atmen, wie es wenigen anderen gelungen ist; die Melodien gehen direkt zu Herzen dank der subtilen Phrasierung, die Welten voller Emotionen schafft, ohne jedoch darin zu schwelgen. Dieses Gespür für Natürlichkeit und Unentrinnbarkeit in seinem Spiel kann bei allen 19 Stücken herausgehört werden. Es macht den Beginn von Op. 27, Nr. 1 zutiefst bewegend und inspiriert Ehrfurcht vor der Art, wie er systematisch Klarheit in Op. 48, Nr. 1 einbringt, ohne bei der Schaffung von Atmosphäre Kompromisse zu schließen. Andere mögen zwar bei dem einen oder anderen Werk gleiches Niveau erreicht haben, aber als Gesamtwerk ist diese Klaviermusik voll unerreichter Inspiration. -Dan Davis