Pink Floyd - The Wall

Pink Floyd, Bob Geldof, Kevin McKeon

DVD
Ausgabe vom 25. Februar 2000
Verkaufsrang: 1887 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 5099705019894
ASIN: B00004CZIZ (Amazon-Bestellnummer)
Pink Floyd - The Wall - Pink Floyd, Bob Geldof, Kevin McKeon
Hier wird die Geschichte von Pink, einem Rock and Roll Musiker erzählt, der irgendwo in einem Hotelzimmer in Los Angeles sitzt. Zuviele Shows und zuviel Rauschgift haben ihn völlig ausgebrannt. Pink vermischt zusehends Realität mit seinen Albträumen, in denen jeder ein Stein in der Mauer ist, die er um sich aufgebaut hat. Er begibt sich so lange auf diesen inneren, zerissenen Weg, bis er bei den Menschen angelangt ist, die für sein jetziges Leben verantwortlich sind.

Nach rationalen Maßstäben ist Alan Parkers filmische Interpretation von Pink Floyds The Wall ein herrlicher Flop. Herrlich deshalb, weil seine vom begnadeten Kameramann Peter Biziou meisterhaft fotografierten und häufig pathetischen Bilder auf geradezu hypnotische Weise beeindruckend sind. Und ein Flop ist er, weil die ganze Operation hoffnungslos finster ist, zwar getreu den tristen Themen und der psychologischen Qual von Roger Waters' großem musikalischen Opus, doch völlig bar jeglichen Humors, den Rogers in seinem Material sicherlich auch empfand. Jeder Versuch, The Wall optisch umzusetzen, muss aus künstlerischer Sicht zwangsläufig gefahrvoll sein. Parker erliegt dabei seiner eigenen Selbstgefälligkeit und schafft einen Film, der genauso faszinierend wie mangelhaft ist.
Der Film ist - zum Guten wie auch zum Schlechten - das Produkt dreier Künstler, die miteinander im Clinch liegen: Parker, der sich selbst frönt, und Waters im Bunde mit dem Trickfilmer Gerald Scarfe, dessen brillanten Tricksequenzen einen wünschen lassen, er hätte beim gesamten Film Regie geführt und ihn animiert. Glücklicherweise hinderte dieser Konflikt der Talente und der Egos The Wall nicht daran, trotzdem ein faszinierender Film zu werden. Boomtown-Rats-Frontmann Bob Geldof (in seinem Leinwanddebüt) ist eine ausgezeichnete Besetzung für Waters' Alter Ego Pink - ein entfremdeter, gleichgültig-emotionsloser Rockstar, dessen Psychose sich als emotionale (und symbolisch auch als tatsächliche) Mauer manifestiert, die ihn von der kalten, grausamen Welt da draußen trennt. Indem er Waters' autobiografische Details in seine eigene wirre Vision einflicht, gelingt es Parker letztlich nicht, den erzählerischen Faden mit einer experimentellen Struktur unter einen Hut zu bringen. The Wall ist ein prachtvoller, bizarrer und oft erstaunlicher Film, der stets seine Anhängerschaft finden wird. Aber die wahre schöpferische Quelle ist nach wie vor die Musik von Roger Waters. -Jeff Shannon