Faust

Will Quadflieg, Gustaf Gründgens, Elisabeth Flickenschildt

DVD
Ausgabe vom 1. Oktober 1999
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EAN/ISBN: 4006680018744
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Faust - Will Quadflieg, Gustaf Gründgens, Elisabeth Flickenschildt
Faust ist ein nachdenklicher Zweifler. Er versucht, die Geheimnisse der Welt und ihre Zusammenhänge vollständig zu verstehen. Mephistopheles wettet mit Gott. Er will Faust vom rechten Weg abbringen. Die beiden schließen einen Pakt. Mephistopheles verwirklicht Faust alle geistigen und sinnlichen Wünsche, solange bis Faust die absolute Erfüllung erlebt. Dafür gehört Faust's Seele dem Teufel. Goethes "Faust I" in der filmischen Aufbereitung der berühmten Gustaf Gründgens Inszenierung für das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg.

Die Geschichte ist bekannt: Der alternde Wissenschaftler Faust - bei Gründgens eher ein Atomphysiker als ein Quacksalber auf der Schwelle zur Aufklärung - ist verzweifelt auf der Suche nach Wissen und Erkenntnis - ohne Erfolg. Um dieser Unwissenheit zu entkommen, wagt er das Äußerste: Er verbündet sich mit dem Teufel persönlich. Mephisto - erotisch und diabolisch zugleich, verkörpert von Gustaf Gründgens persönlich - bietet ihm zunächst ewige Jugend, die Faust in vollen Zügen genießt, vor allem, um das reine Gretchen zu becircen und schließlich, zu seinem vollen Entsetzen, ins Verderben zu stürzen. Gründgens Faust - dargestellt von Bühnenstar Will Quadflieg - ist ein entsetzlich leidender Sklave, der zwei Seelen in seiner Brust trägt, und verkörpert damit von Anfang an einen direkten Gegenpol zu Mephisto, dem Verführer aus der Unterwelt.
Es war Gründgens Rolle seines Lebens: der Mephisto in Goethes Faust. Unzählige Male über drei Jahrzehnte hinweg war der umstrittene Schauspieler, Regisseur und Intendant Gustaf Gründgens in die Rolle des Teufels persönlich geschlüpft. Drei Jahre vor seinem mysteriösen Tod in Manila hat er diesen charismatischen Mephisto glücklicherweise der Nachwelt hinterlassen - durch eine Verfilmung seiner legendären Faust-Inszenierung am Hamburger Schauspielhaus.
Sein damit beauftragter und völlig unerfahrener Adoptivsohn Peter Gorski versucht gezielt filmische Stilmittel (Wechsel der Perspektive und assoziative Zwischenschnitte) einzusetzen, um sich von einer reinen Abfilmung der Inszenierung zu lösen. Dies gelingt allerdings nur bedingt und wirkt eher etwas unbeholfen. Trotzdem ist Faust ein faszinierendes Filmwerk, das, dank der energiegeladenen Theater-Inszenierung Gustaf Gründgens von der ersten Minute an fesselt. -Annette Link