Ein wahres Verbrechen

Clint Eastwood, Denis Leary

DVD
Ausgabe vom 29. Oktober 1999
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EAN/ISBN: 7321921163234
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Ein wahres Verbrechen - Clint Eastwood, Denis Leary
Der Reporter Steve Everett hat beruflich nichts mehr zu gewinnen Zuviel Alkohol und zahllose Affären haben ihn im Laufe der Jahre restlos ruiniert. Trotzdem weckt der Auftrag, das letzte Interview mit einem Todeskandidaten zu führen, noch einmal seinen journalistischen Ehrgeiz Everett wittert, daß der junge Mechaniker Bob Beechum zu unrecht verurteilt wurde - doch ihm bleiben nur 12 Stunden Zeit, um das Leben des unschuldigen Mannes zu retten ...

Viel zu wenig Leute gingen ins Kino, um sich Ein wahres Verbrechen anzuschauen. Ist Clint Eastwood nicht zu alt, um einen Typen zu spielen, den eine Reihe von fantastischen Frauen attraktiv finden - von den etwas reiferen Damen Diane Venora und Laila Robins bis hin zu den jungen Mary McCormack und Lucy Liu? Kann der einstige "Mann ohne Namen" glaubwürdig den brillanten Kriminalreporter Steve Everett spielen, mit seiner ironischen Ausdrucksweise und der unheilbaren Angewohnheit, sowohl sein Privat- als auch sein berufliches Leben zu vermasseln? Die Antworten auf diese Fragen lauten: 1.) keinesfalls und 2.) selbstverständlich - und zwar in dieser Reihenfolge. Ein wahres Verbrechen liefert eine von Eastwoods besten und unterhaltsamsten Darbietungen - und seine Leistung als Regisseur ist ausgesprochen selbstsicher.
Die Geschichte (die auf dem gleichnamigen Bestseller von Andrew Klavans basiert) beschert dem Reporter Everett den Last-Minute-Autrag, einen zum Tode Verurteilten (Isaiah Washington) am Vorabend seiner Hinrichtung zu interviewen. Der Gefangene, ein wiedergeborener Christ und vorbildlicher Familienvater, besitzt all das, was dem Reporter fehlt - ausgenommen das Glück, den nächsten Sonnenaufgang erleben zu dürfen. Everett macht sich daran, ihm genau das zu bescheren. Statt sich jedoch schnurstracks zu den entlastenden Beweisen zu begeben, die seinem "Mandanten" das Leben retten würden, verbringt der sehr befleckte Held die nächsten 24 Stunden damit, sich mit dem emotionalen Gepäck herumzuschlagen, das er durch Saufen, Frauengeschichten und die Vernachlässigung seiner Familie angehäuft hat. (Everetts Tochter wird im übrigen von Eastwoods tatsächlicher Tochter Francesca Fisher-Eastwood gespielt, während deren Mutter Frances Fisher in einer lebhaften Minirolle als Anklägerin erscheint.) Ein guter Film, der den meisten irgendwie durch die Lappen gegangen ist. Dass mir das nicht nochmal passiert! -Richard T. Jameson