Der Teufelshauptmann

John Wayne, Victor McLaglen, Joanne Dru

DVDs, DVD
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EAN/ISBN: 4006680017327
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Der Teufelshauptmann - John Wayne, Victor McLaglen, Joanne Dru
Ein Fort im Westen, kurz nach der Schlacht am Little Big Horn. Angesichts neuer Indianer-Unruhen will der Kommandant Major Allshard, seine Frau und seine Tochter Olivia in den sicheren Osten schicken. Er bittet Captain Brittles, der zu einer Patrouille ausrückt, die beiden Frauen bis zur Postkutschen-Station mitzunehmen. Brittles, dessen Familie auf dem Fort-Friedhof begraben liegt, steht unmittelbar vor seiner Pensionierung; der bevorstehende Abschied von der Armee und die Aussicht auf eine ungewisse Zukunft bedrücken ihn; er fühlt sich, als würde er auf seine alten Tage aus seiner Heimat vertrieben. Die Patrouille rückt aus. Sie findet die Poststation zerstört vor, ihre Bewohner getötet. Brittles muß sich entschließen, die Frauen zum Fort zurückzubringen. Unterwegs wird klar, daß die Indianer sich zu neuen Angriffen sammeln. Brittles' Kundschafter stellen fest, daß der Kurier des Forts die Indianer mit Waffen beliefert; statt der Bezahlung wird er aber von einem Häuptling mit dem Tomahawk getötet.
Der Teufelshauptmann ist der zweite Teil von John Fords berühmter Trilogie über die amerikanische Kavallerie, die auch die Filme Bis zum letzten Mann und Rio Grande umfasst. Dieser nachdenkliche Western zeigt erneut die Faszination, die das Verlöschen der Vergangenheit in der Geschichtsschreibung auf den Regisseur ausübt. Hier bietet John Wayne (Alamo, Rio Bravo) eine seiner sensibleren Schauspielleistungen in der Rolle des Hauptmanns Nathan Brittles. Dieser ist ein harter, aber doch sentimentaler Kriegsveteran, der Schwierigkeiten hat, sich mit seinem bevorstehenden Ruhestand abzufinden. Er verweigert seinen Abschied vom Militär, bis er seinen Verpflichtungen einem ansässigen Indianerstamm gegenüber nachgekommen ist, und ist sich den Schwierigkeiten, die damit auf ihn zukommen, voll bewusst.
Der Teufelshauptmann ist ein Film über Pflicht und Ehre, ebenso über Einsamkeit und die Gewissheit des Todes. Der mit dem Oscar ausgezeichnete Kameramann Winton C. Hoch fotografierte die Szenen in wunderbarem Technicolor, sich an die Ölgemälde des amerikanischen Künstlers Frederick Remington (1861-1909) anlehnend. Und niemals hat man solch beeindruckende, weite Himmel voller Wolkenformationen gesehen. Die Handlung, mit ihrer Verbindung von Melancholie und schwankhafter Posse - Victor MacLaglen (der auch in den beiden anderen Filmen der Trilogie spielt) gibt einen großartigen Hofnarren ab - mag an Stücke von Shakespeare erinnern. Die anrührendste Szene, in der Wayne mit den Tränen kämpft, als ihm seine Männer zum Abschied eine goldene Uhr überreichen, ist ein unvergessliches Stück bittersüßen Gefühlskinos. Sollte man die Trilogie hintereinander anschauen wollen, ist dieser Film ein würdiger Abschluss. -Bill Desowitz