A Midsummer Night'S Dream

Gianluigi Trovesi

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 5. Mai 2000
Verkaufsrang: 11269 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 0063757938422
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A Midsummer Night'S Dream - Gianluigi Trovesi
A MIDSUMMER NIGHTS DREAM

Die Dramen William Shakespeares haben schon so manche Transformation erfahren. Sie wurden als Kinokomödien verfilmt und dienten als Vorlage für Hörspiele, sie erschienen in elektronischer Textform im Internet und wurden in Comic-Fassungen adaptiert. Jetzt wird der Stückeschreiber aus Stratford-upon-Avon auch noch sehr modern vertont. Gianluigi Trovesi und sein Nonett haben den Sommernachtstraum (1600 erstmals gedruckt) aufgegriffen und eine höchst zeitgemäße (Instrumental-)Platte zwischen Klassik, Folklore und Jazz daraus gemacht. Dabei gliedert sich die Formation in drei Trios, die bestimmte Figuren aus Shakespeares Drama vorstellen: Den Hof des Königs repräsentiert ein Streichertrio, ein Volksmusik-Ensemble aus Akkordeon, Bass und Tambourin steht für die Handwerker, und die Götterwelt um Oberon wird von einer Sektion aus Gitarre, Drums, Blasinstrument und Elektronik "gespielt". Diese drei Gruppen "sprechen" miteinander, führen Dialoge wie Schauspieler. Und diese angeregte Unterhaltung ist so spannend, dass man als Zuhörer gerne lauscht!
Stilistisch wird all das in ein abwechslungsreiches Vielerlei gegossen. Da vermischt man Quattrocento-Kontrapunktik, volkstümliche Akkordeonmusik und zeitgenössischen europäischen Jazz fesselnd miteinander ("Crisbel"). Da erklingen höfische Renaissance-Klänge von Andrea Falconiero (1585 - 1656) fast im Originalsatz ("L'Infanta Arcibizzarra"). Und da werden Tanzschritte wie Follia, Villanella und Bergamasca aus dem Norden Italiens ins Geschehen eingebunden (z.B. in "Animali In Marcia").
Klarinettist/Saxophonist Gianluigi Trovesi, 1944 auf der Stiefelhalbinsel nahe Bergamo geboren, überwindet hier scheinbar ohne jede Mühe die Grenzen zwischen Hochkultur, Volkstradition und Jazz. Seine Mischung mündet in ein spaßbringendes Konzeptalbum, dem man viele offene Ohren wünscht. Tolle Platte! -Harald Kepler