Onegin [UK Import]

Ralph Fiennes, Liv Tyler, Toby Stephens, Francesca Annis, Harriet Walter

DVD
Ausgabe vom 5. Juni 2000
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EAN/ISBN: 5017239190575
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Onegin [UK Import] - Ralph Fiennes, Liv Tyler, Toby Stephens, Francesca Annis, Harriet Walter
Als Regisseurin von Werbespots und Videoclips hat sich Martha Fiennes, die Schwester der beiden Kinostars Ralph und Joseph, einen Namen gemacht. Seitdem gilt sie als eines der großen jungen Talente in der britischen Filmszene - ein Ruf, dem sie mit ihren Spielfilmdebüt Onegin, der Verfilmung von Alexander Puschkins Versroman Eugen Onegin mehr als nur gerecht wird.
Evgeny Onegin, den Ralph Fiennes mit der für ihn typischen Zurückgenommenheit und Kühle als eine russische Variante des englischen Patienten spielt, führt im Petersburg des frühen 19. Jahrhunderts das Leben eines dekadenten Nichtstuers. Aber als er nach dem Tod eines Onkels ein großes Landgut in der Provinz erbt, ist er glücklich, der Metropole und ihren für ihn langweilig gewordenen Ausschweifungen zu entkommen. Nur seine zynische Haltung Menschen und Gefühlen gegenüber verändert sich auch auf dem Land nicht. So weist er die Liebe der jungen Tatyana (Liv Tyler) zurück, obwohl er sich zu ihr hingezogen fühlt und bringt sich in eine Situation, in der ihn ein Freund zum Duell fordert. Vom ersten Glück in der Provinz bleibt schließlich nur ein Scherbenhaufen, den Onegin auch Jahre später nicht kitten kann.
Das Gespür für außergewöhnliche visuelle Kompositionen, das Martha Fiennes bei der Arbeit an Spots und Clips entwickelt hat, verbindet sich bei ihrem ersten Spielfilm mit einem poetischen Erzählrhythmus, der Onegin auf erfrischende Weise abhebt von den meisten Literaturverfilmungen der letzten Jahre. Eine seltene Schönheit liegt in seinen fast immer als Tableaus angelegten Bildern, aber auch eine Strenge, die keinen Zweifel daran lässt, dass Onegin und Tatyana Gefangene ihrer Vorstellungen und der Gesellschaft sind. Es gibt keine Hoffnung auf Flucht. Alles, was bleibt, sind einige kurze Momente, in denen die Gefühle der beiden Bahn brechend sind und direkt ins Herz des Zuschauers treffen. Aus Puschkins Versroman ist ein wahres Film-Poem geworden, dessen Klarheit und Härte unvergesslich bleiben werden. -Sascha Westphal