Music For My Baby Vol. 2 (In The Nursery)

Various

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 18. Mai 2001
Verkaufsrang: 11050 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 0724356182523
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Music For My Baby Vol. 2 (In The Nursery) - Various
"Oh Isis und Osiris, welche Wonne!" Die Priester der Zauberflöte nehmen Anteil an dem ganz häuslichen Glück: die neue Kinderstube. Ein kleiner Mensch ist auf die Welt gekommen, um nach göttlichem Willen Aufgaben zu erfüllen. Und die Musik feiert die Freude darüber ohne Ende! Nur auf dieser CD!
Eine Musiksammlung voll optimistischer Gefühle, stilles Glück bis Freudentaumel, die die Stimmungen der neugebackenen Eltern zusammenfasst in Melodie und Rhythmus. Ist es wirklich Musik für das Baby, wie der Titel verspricht? Vielleicht auch. Der Winchester Cathedral Choir katapultiert die Hörer mit Faure's "Requiem" jedenfalls gleich in den siebenten Himmel, "in Paradisum" säuselt es überseelig. Und wenn auch Bachs "Musikalisches Opfer" in seiner protestantischen Strenge an die vielen Sorgen und Pflichten des Mutterglückes appelliert, so darf diese dunkle Seite nicht überstrapaziert werden: "Weichet nur, betrübte Schatten!" weiß die Sängerin der Bach-Kantate 202 (Nancy Argenta) zu trösten. Und die Schatten weichen ebenso rasch wie die Augenringe der übernächtigten Mütter angesichts des wohlgeratenen Sprößlings.
Eine von Poulencs berühmten "Weihnachtsmotetten", vorgetragen von den unglaublich guten "Sixteen" unter Harry Christophers, entführt uns unmittelbar an die Strohwiege nach Bethlehem, das Urbild der abendländischen "nursery". Und die wundervollen Sänger bringen hoffentlich auch den Stern im Kinderzimmer zum Leuchten! Sehr gewagt scheint es, den raschen Satz aus Brittens Cello-Suite Nr. 3 an das Kinderbettchen heranzutragen. Ob sich da die Äuglein so schnell wieder zum gesättigten Schlummer schließen? Der schlimme Durst wächst mit dem "moto perpetuo", der ewigen Bewegung. Ansonsten überwiegen wohl zu Recht in dieser Anthologie die "Andante"-Stücke. Die Sonne geht strahlend auf mit einem glanzvoll interpretierten Klaviersatz von Mozart (KV 467, Jean-Bernard Pommier) und geht ebenso hoffnungsvoll unter mit Tschaikowskys berühmtem Cello-Cantabile (Op. 11, Steven Isserlis).
Trotz der wohl geplanten Auswahl der Musikstücke und der hochkarätigen Musiker bleibt eine Frage offen: Warum ist kein echtes Wiegenlied dabei? - Das bleibt wohl den echten Müttern vorbehalten. -Mara Nottelmann-Feil