Ein Lied von Liebe und Tod - Gloomy Sunday

Joachim Król, Ben Becker, Stefano Dionisi

DVD
Ausgabe vom 16. Juni 2003
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EAN/ISBN: 3259190200227
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Ein Lied von Liebe und Tod - Gloomy Sunday - Joachim Król, Ben Becker, Stefano Dionisi
Eine Frau zwischen drei Männern, ein Lied mit einem gefährlichen Zauber, eine Liebe in einer mörderischen Zeit der Film "Ein Lied von Liebe und Tod Gloomy Sunday" führt mitten hinein in das Budapest der dreißiger Jahre. Lszl Szab und Ilona Vrnai führen ein Restaurant, das durch ein Lied berühmt wird "Das Lied vom traurigen Sonntag" öffnet die Herzen der Zuhörer, seine Melancholie führt aber auch an dunkle Abgründe. Die Ballade hat der junge Hauspianist Andrs Aradi für Ilona komponiert aus Liebe. Ilonas Herz schlägt jedoch sowohl für Andrs als auch für Lszl. Es entwickelt sich eine Dreiecksgeschichte, in der alle mehr oder minder ihr Glück finden. Bis der Deutsche Hans Eberhard Wieck dem Zauber des Liedes und der Schönheit Ilonas verfällt. Doch Ilona weist seinen Heiratsantrag ab... Einige Jahre später kehrt Hans jedoch als SS-Offizier in das inzwischen von Deutschen besetzte Budapest zurück.

In den 30er Jahren führen Laszlo (Joachim Król) und seine Freundin Ilona (Erika Maroszán) ein Restaurant in Budapest. Die Besucher verfallen Laszlos kulinarischen Spezialitäten mindestens ebenso wie der Schönheit und Anmut Ilonas. Auch der deutsche Unternehmer Hans Wieck (Ben Becker) und der Hauspianist Andras (Stefano Dionisi) können sich ihrem Zauber nicht erwehren. Während sich Andras mit dem eigens für Ilona komponierten "Lied vom traurigen Sonntag" Zugang zu ihrem Herzen verschafft, versucht sich Wieck nach seinem aussichtslosen Werben, das Leben zu nehmen. Laszlo kann Wieck noch in letzter Sekunde retten. Und während Andras und Ilona sich ihrer Leidenschaft hingeben, freunden sich Laszlo und Wieck an. Als Wieck nach Deutschland zurückgeht, richten sich die übrigen drei in einer gut funktionierenden Dreierbeziehung ein. Mit der Besetzung Ungarns durch die Nazis kehrt aber auch Wieck nach Budapest zurück: Langsam aber unabwendbar bricht eine Tragödie über die beschauliche Romanze herein.
1935 komponierte Rezsö Seress in einem Budapester Restaurant die Melodie "Das Lied vom traurigen Sonntag", ein wunderbar melancholisches Stück, welches so schaurig-schön ist, dass es eine Zeit lang einigen Selbstmördern als letzter irdischer Genuss diente und deshalb den Beinamen "Hymne der Selbstmörder" erhielt. Rolf Schübel nutzt die melancholische Grundstimmung des Liedes für sein stringentes Melodram Gloomy Sunday. Nach der Vorlage von Nick Barkows Roman Das Lied vom traurigen Sonntag inszeniert er seine Geschichte um die Macht der Liebe und die Magie der Musik mit viel Gefühl für die Schicksale der Figuren.
Nach einigen Dokumentarfilmen und Fernsehproduktionen zeigt Schübel in seinem ersten Kinofilm großen Mut und erzählerisches Talent. Nie hat man das Gefühl, der unbequeme Stoff könnte ihm entgleiten oder gar ins Kitschige abgleiten. Stattdessen verzaubert er den Zuschauer mit sorgsam komponierten Bildern, einem ergreifenden Soundtrack sowie einem fesselnden Schauspieler-Quartett. Gloomy Sunday ist einer jener deutschen Filme, nach denen man sich so oft sehnt und leider so selten zu sehen bekommt. -Harald Stucke