You Had It Coming

Jeff Beck

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 29. Januar 2001
Verkaufsrang: 33550 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 5099750101827
ASIN: B000051YBE (Amazon-Bestellnummer)
You Had It Coming - Jeff Beck
YOU HAD IT COMING

Saitenhelden wie Mark Knopfler oder Eric Clapton mögen populärer sein. In puncto Spieltechnik und Innovation ist ihnen Jeff Beck voraus. Über Jahrzehnte gab der in allen Stilismen versierte Londoner Gitarrero, Jahrgang 1944, in seiner Zunft mit den Ton an, ob bei den Blues-Poppern Yardbirds, in seiner prall rockigen Jeff Beck Group (mit Rod Stewart), als Fusion-Crack mit der Jan Hammer Group, solo beispielsweise mit Wired oder 1993 auf Crazy Legs, einem Tribut-Album für Gene Vincent & His Blue Caps. Lange Jahre gab's nix Neues; 1999 kehrte Beck mit dem Grammy-nominierten Soloalbum Who Else zurück. You Had It Coming zeigt Beck nun mit Co-Gitarristin Jennifer Batten, Bassist Randy Hope-Taylor und Drummer Steve Alexander ganz auf der Höhe der Zeit: Ohne dass der Brite die Computer Regie führen ließe, nutzt er die Verlockungen moderner Technik, Loops und Samples, ökonomisch und zielgerichtet, um seinem Sound futuristische Perspektiven zu eröffnen. Nur den Blues-Klassiker "Rollin' And Tumblin'", einziges echtes Vokalstück mit dem Londoner Jungtalent Imogen Heap, frischt Beck fast konventionell, doch spannend als rumpeligen Remake auf. Daneben bietet Beck jede Menge wildes Gitarrengetümmel jeglicher Couleur, von virtuos verzerrt im brachialen Einstieg "Earthquake" bis rasend fix, meist kombiniert mit nahtlos integrierten, variantenreichen Rhythmuspatterns. Ähnlich chamäleonhaft demonstriert der Ausnahmegitarrist sein ausgeprägtes Fingerspitzengefühl im Mini-Kabinettstückchen "Blackbird", Saitenduett mit einer Amsel, dem indisch inspirierten "Nadia", inklusive nachemfundenem Sitar-Sound, oder im sensitiv schwebenden "Suspension" zum Finale. Dieses Instrumentalalbum zeichnet aus, was den meisten fehlt: Ideen, Vielfalt und Spannung. -Claus Böhm