In den Fesseln von Shangri-La

Ronald Colman, Jane Wyatt, John Howard

DVD
Ausgabe vom 13. Februar 2001
Verkaufsrang: 21976 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 4030521102866
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In den Fesseln von Shangri-La - Ronald Colman, Jane Wyatt, John Howard
Ronald Colman und Jane Wyatt sind die Stars in diesem aufwendig produzierten Klassiker über das verzauberte Paradies von Shangri-La, in dem die Zeit still steht. Frank Capras zeitloses Meisterwerk, IN DEN FESSELN VON SHANGRI-LA basierend auf dem Bestsellerroman LOST HORIZON von James Hilton hatte bei seiner Uraufführung im Jahr 1937 eine Länge von 132 Minuten. Um die pazifistische Botschaft des Films abzuschwächen, wurden für eine Neuauflage im Zweiten Weltkrieg 24 Minuten herausgeschnitten. Der Filmrestaurator Robert Gitt hat über einen Zeitraum von 25 Jahren eine Anzahl von fehlenden Filmszenen wieder einfügen können, indem er sich Filmmaterial auf der ganzen Welt zusammensuchte. Die Kulisse von Shangri-La war eine außergewöhnliche künstlerische Leistung und gilt als die größte, die jemals in Hollywood gebaut wurde. 1937 brachte sie dem Designer Stephen Goosson den Academy Award ein.

James Hiltons Romanvorlage, Der verlorene Horizont, geht von einer verborgenen Zivilisation in den unerschlossenen Gegenden des Himalaya aus, einem Land, in dem Frieden regiert und die Einwohner einige hundert Jahre leben. Dieses mystische Land konnte sich in der Kultur so unauslöschlich etablieren, dass ein Name dafür erfunden wurde: Shangri-La.
Regisseur Frank Capra hat in den 30er Jahren, auf dem Höhepunkt seiner Karriere, keine Kosten und Mühen gescheut, Hiltons paradiesische Vision auf die Leinwand zu bannen. Dabei strapazierte Capra nicht nur den Geldbeutel von Columbia Pictures, sondern auch die Geduld des Produzenten Harry Cohn. Wie dem auch sei, das Ergebnis ist magisch: Glitzernd, verführerisch, vielleicht auch ein bisschen naiv, das Werk eines wahren Idealisten (verständlicherweise gewann der Film den Oscar für seine spektakuläre Ausstattung).
Capras Held ist ebenfalls ein Idealist. Ronald Colman, großartig und eloquent wie nie, spielt einen klugen Diplomaten, dessen Flugzeug in den tibetanischen Schneefeldern abstürzt. Die Überlebenden werden in das sagenhafte Shangri-La geführt, wo sie mit der Einladung ringen, für immer dort zu bleiben. Die junge Jane Wyatt spielt die Frau, die Colman liebt, aber H.B. Warner als der gutmütige Chang und Sam Jaffe (perfekt auf alt geschminkt als weiser Lama) hinterlassen einen wesentlich nachhaltigeren Eindruck. Einige Jahre kursierte der Film in einer stark verfremdeten Form. Die vorliegende Version wurde so überarbeitet, dass sie so nah wie möglich an Capras Originalschnitt heranreicht. Das Musical-Remake von In den Fesseln von Shagri-La, das mit großem Budget 1973 produziert wurde, geriet dagegen zum Megaflop. -Robert Horton

Die DVD zu In den Fesseln von Shangri-La stellt das Ergebnis einer mehrjährigen Restaurations-Arbeit dar. Seit seiner Premiere im Jahre 1937 war Frank Capras ambitioniertestes Projekt mehrfach von Seiten des Studios gekürzt worden, bis in den 70er Jahren nur noch ein Rudiment auf abgenutztem Material vorlag. Seither haben es sich Fachlaute zur Aufgabe gemacht, die von Capra intendierte Fassung wiederherzustellen. Die auf der DVD vorliegende Version kommt diesem Ziel sehr nahe, denn lediglich sieben der ursprünglich 132 Minuten fehlen nach wie vor. Aufgrund der unterschiedlichen Quellen des Materials schwankt die Bildqualität passagenweise, was allerdings verzeihlich ist, da keine bessere Fassung verfügbar ist. Doch auch jenseits des filmhistorischen Verdienstes kann diese Edition überzeugen: So gibt es einen Vorher-/Nachher-Vergleich, der die Möglichkeiten der digitalen Bildbearbeitung demonstriert, ein alternatives Ende, das das Studio seinerzeit dem Film angehängt hatte, einige Sequenzen, die Frank Capra selbst aus der finalen Fassung entfernt hatte, sowie eine alternative Titelsequenz, die den Film eröffnete, als er während des zweiten Weltkrieges wiederaufgeführt wurde. Darüber hinaus kann man einen kenntnisreichen Audiokommentar des Restaurators Robert Gitt abrufen, der sowohl die Entstehungsgeschichte als auch die Problematik der Rekonstruktion des Films illustriert. -René Classen