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Diese Aufzählung macht deutlich, dass sich Jocelyn Pook mit Vorliebe als Grenzgängerin zwischen E- und U-Musik, zwischen eingängigem Alltagspop und hehrer Kunst betätigt. Auch auf ihrem Soloalbum Untold Things führt sie den Balanceakt fort. Sie schlägt hier mit viel Erfindungsgabe Brücken zwischen den unterschiedlichsten Stilrichtungen von Worldmusic über Klassik und Avantgarde bis Newage. Da verknüpft die Engländerin im Eröffnungstitel "Dionysus" mittelalterlich anmutende Vokallinien wirkungsvoll mit repetitiven Mustern aus der Minimal Music. Da kombiniert sie im "Red Song" Mosaiksteinchen aus Giuseppe Verdis Requiem, Tataren-Volksmusik und weißrussischen Gesang zum farbenfroh schillernden Klangkaleidoskop. Da koppelt sie in "Hell, Fire And Damnation" Liegeklänge eines Streicherensembles und Passagen, die an die lateinische Mess-Liturgie erinnern, zum geradezu religiösen Klangerlebnis. Und da führt sie in "The Last Day" den Gesang jemenitischer Juden und die Partitur eines klassizistischen Streichquintetts zur todtraurigen Elegie zusammen. So erschafft Jocelyn Pook auf dieser Soloplatte ein ums andere Mal einen mystischen, sehr geheimnisvollen Sound, wie er einem in dieser Art nie zuvor begegnet ist. Sie versteht es hervorragend, den Zuhörer mit ungewöhnlichen Klangverbindungen zu verzaubern und fasziniert am laufenden Band mit höchst kunstfertigen Kompositionsideen. Das sind Soundscapes voller Spiritualität und emotionalem Tiefgang! -Harald Kepler |
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