The Glory of Kirov

Rudolf Nureyev, Tamara Karsavina, Mikhail Baryshnikov, Boris Bregvadze, Irina Kolpakova

DVD
Ausgabe vom 12. März 2001
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EAN/ISBN: 0745099961923
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The Glory of Kirov - Rudolf Nureyev, Tamara Karsavina, Mikhail Baryshnikov, Boris Bregvadze, Irina Kolpakova
Das Weiße Ballett, wie wir es heute kennen, wäre ohne die unzähligen vom Kirov-Ballett ausgehenden Impulse wohl undenkbar. Die legendäre Truppe aus St. Petersburg hat in ihrer langen Historie die Entwicklung des Kunsttanzes wie keine andere immer wieder maßgeblich mit ihren Neuerungen geprägt. Hier wären stellvertretend etwa Marius Petipas Choreographien von Peter Iljitsch Tschaikowskys Schwanensee, Nussknacker und Dornröschen zu nennen, die bis in unsere Zeit das Genre des Märchenballets nachhaltig bestimmen.
The Glory Of The Kirov gibt nun einen umfassenden Überblick über das Schaffen der berühmten Tanzkompagnie im 20. Jahrhundert. Filmraritäten aus der Zeitspanne 1920 bis 1974, die man in diversen staatlichen und privaten Sammlungen aufgespürt hat, zeigen da die ganze stilistische Bandbreite der Tanzformation und führen außerdem vor, wie sie sich im Laufe der Jahrzehnte verändert hat.
Zu den Highlights der Dokumentation gehört der Pas de deux aus Glasunows Rajmonda, in dem das Tänzerpaar Irina Kolpakowa und Wladilen Semenow die klassische Formensprache des Kirow-Stils mustergültig präsentiert. Auch die Soloszene aus Prokofjews Romeo und Julia, in der Tänzer Nikita Dolguschin zu sehen ist, steht für diese zeitlos-erhabene Stilistik. Etwas überraschender dürfte dagegen der Wiener Walzer von Richard Strauss, dargeboten von Ninel Kurgapkina und Boris Bregwadse, sein, beweist er doch, dass Kirow-Ballerinen -? entgegen landläufiger Behauptung -? durchaus eine Ader für leichtere Stoffe haben. Genauso verblüffen wird vermutlich Natalia Makarowa in Der sterbende Schwan von Saint-Saëns mit ihrer doch sehr ungewöhnlichen Deutung des bekannten Sujets.
Bis in die Gegenwart gilt das Kirov-Ensemble, dem sage und schreibe 230 Tänzer angehören, als Talentschmiede des klassischen Balletts schlechthin. Spätestens nachdem man diese Bilder gesehen hat, weiß man auch warum.
P.S.: Wer an The Glory Of The Kirov Gefallen findet, wird sicherlich an der ähnlich konzipierten Dokumentation The Glory Of The Bolshoi ebenfalls viel Freude haben. -Harald Kepler

Angesichts des hohen Alters der meisten hier verwerteten Filmdokumente verwundert es nicht, dass Ton- und Bildqualität der rund 90-minütigen DVD einiges zu wünschen übrig lassen. Dennoch: Die Restauratoren haben aus dem betagten Schwarzweiß- und Farbmaterial, das klanglich zwischen Stereo und Mono wechselt, noch das Bestmögliche herausgeholt. -Harald Kepler