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Und schon ist man vom ersten Ton gefangen: Gonzalo Rubalcabas leise Einleitungen am Klavier sind durch und durch lyrisch, voller Licht, voller Hingabe und Zartheit. Dann kommt eine Geige dazu, oder ein Saxofon, Schlagzeug und Bass. Es bleibt ruhig, verhalten. Oder mag sich die schillernde Träumerei zu einem sacht bewegten Tanzrhythmus verdichten - Schwärmerisch, verführerisch? Bassist Charlie Haden hat für seine Nocturne ein ganz und gar sinnliches Thema gewählt: kubanische und mexikanische Boleros, interpretiert von Bolero-Experten und solchen, die es werden wollen. Im Trio spielen der Kubaner Gonzalo Rubalcaba, sein derzeitiger Schlagzeuger Ignacio Berroa (ebenfalls Kuba) und Charlie Haden selbst. Dazu hier und da eine leidenschaftliche (niemals aufdringliche) Violine (Federico Britos Ruiz). Die anderen Gäste (Joe Lovano und David Sanchez, Saxofone, Pat Metheny, Gitarre) sind Jazzmusiker mit weniger Erfahrung in diesem Genre. Da ergibt sich eine vorsichtige Mischung aus Tradition und zeitgenössischem Ausdruck, sicher umarmt vom eindringlichen Gestus des Boleros. Alles klingt äußerst harmonisch, durch und durch überzeugend und stimmig; fast meint man die langjährige Freundschaft zwischen Charlie Haden und seinem Pianisten in der Musik zu spüren: es ist ja auch nicht das erste Mal, dass beide zusammen auftreten. Die ersten Aufnahmen waren bereits 1989, es folgten Discovery (1991), danach die Suite 4 Y 20, ein Rubalcaba-Projekt, von deren Titelliste sich übrigens zwei Stücke auf dieser CD wiederfinden. Nocturne zeigt neben drei Eigenkompositionen vor allem populäre Klassiker und Hits wie "Contigo En La Distancia" oder "Tres Palabras". Eine warme Empfehlung für alle Jazzfreunde und Romantiker. -Katharina Lohmann |
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