08/15, 1. Teil

Joachim Fuchsberger, Eva Ingeborg Scholz, Paul Bösiger

DVD
Ausgabe vom 24. April 2001
Verkaufsrang: 29245 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 4006680023939
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08/15, 1. Teil - Joachim Fuchsberger, Eva Ingeborg Scholz, Paul Bösiger
Kinowelt 08/15 - Teil 1, USK/FSK: 16+ VÃ-Datum: 23.04.01

"Nullachtfünfzehn" war für die deutschen Soldaten des Zweiten Weltkrieges ein geflügeltes Wort, bei dessen Verwendung jeder wusste, was damit gemeint war: ständig wiederkehrende Routinehandlungen, Typen, Ereignisse, Schikanen und Quälereien, die man nicht hinterfragte, weil sie zum Alltag gehörten. Und genau darum geht es in der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Hans Hellmut Kirst unter der Regie von Paul May.
Kirst, während des gesamten Dritten Reiches Berufssoldat, verarbeitete in seiner Romantrilogie seine Erlebnisse beim "Barras" und landete damit zu Beginn der 50er-Jahre einen sensationellen Erfolg. Es entwickelte sich jedoch auch eine kontroverse Diskussion, weil viele ehemalige Landser den Stoff als 1:1-Dokumentation ihrer Erfahrungen ansahen, eine konservative Opposition aus den Kreisen ehemaliger Wehrmachtsoffiziere ihn hingegen als Angriff auf ihren "Stand" empfand. Eine Diskussion, in die sich sogar der damalige Bundesminister Franz Josef Strauß einschaltete.
Entsprechend groß war das Interesse der deutschen Filmwirtschaft an einem Drehbuch zu 08/15, dessen Umsetzung dann in den Jahren 1954-1956 als Trilogie mit großem Erfolg in deutschen Lichtspielhäusern aufgeführt wurde. Die jetzt vorliegende DVD-Edition präsentiert sich als aufwendig rekonstruierte Langfassung, die mit umfangreichem Zusatzmaterial ausgestattet ist. Dazu gehören ein Interview mit Kameramann Heinz Hölscher, Produktionsnotizen, Starinfos, Filminfos und Fotogalerien.
Der erste Teil der Trilogie erzählt die Geschichte des Rekrutenjahrgangs 1938/39, der auf dem heimischen Kasernenhof in unmenschlichster Weise gedrillt wird. Seit den Zeiten preußischen Kasernenhofdrills hat sich offenbar nicht viel geändert, und Schleifer, wie Schulz oder Platzek, suchen sich im Kanonier Vierbein das schwächste Glied der Kette zur besonderen Schikane heraus. Als Vierbein beim Robben durch den Schlamm einen Kollaps erleidet und dafür lediglich den Hohn seiner Ausbilder erhält, fühlt sich sein Kamerad, Gefreiter Asch (Joachim Fuchsberger), auf den Plan gerufen. Er will dieser unmenschlichen Tortur ein Ende machen und scheint ein Rezept dafür gefunden zu haben.
Fortan versucht er, seine Vorgesetzten bei ihrer eigenen Fehlerhaftigkeit anzugreifen: Dem Küchenunteroffizier weist er betrügerische Kürzung der Rationen nach, Schleifer Platzek hat er mit Fehlern bei der Munitionsabrechnung in der Hand und den Brigadeführer bringt er durch permanente Provokationen in Bredouille. Als sich diese drei beim zuständigen Kommandeur über Asch beschweren, sieht dieser jedoch lediglich die Fehler seiner Unteroffiziere und befördert Asch - wie vorgesehen - selbst zum Unteroffizier. Aschs kleine Revolte gegen das grausame Ausbildungssystem scheint sich ausgezahlt zu haben. Als der Film endet, werden die Rekruten auf dem Kasernenhof mit Hitlers Rede in den Zweiten Weltkrieg geschickt. -Constanze Quanz