When We Were Kings

Muhammad Ali, George Foreman, Don King

DVD
Ausgabe vom 16. Juni 2003
Verkaufsrang: 7687 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 5050582361087
ASIN: B00005AYF1 (Amazon-Bestellnummer)
When We Were Kings - Muhammad Ali, George Foreman, Don King
Es ist schon Jahrzehnte her, dass der Dokumentarfilmer Leon Gast versuchte, einen Film über den sagenumwobenen "Rumble In The Jungle"-Boxkampf im Jahre 1974 zwischen Muhammad Ali und George Foreman in Kinshasa, Zaire (der heutigen Demokratischen Republik Kongo) fertigzustellen. Doch die verschiedensten Probleme verschoben dieses Projekt immer und immer wieder, bis der fertige Film 1996 doch noch in die Kinos kam. Das Ergebnis ist faszinierend, denn Gast hat nicht nur einen Film über einen Boxkampf zusammengeschnitten. Es ist vielmehr ein Film, der sich dem kulturellen Selbstverständnis der farbigen Amerikaner und ihren Wurzeln widmet.
Im Mittelpunkt seiner Dokumentation steht Ali, dem in den USA der Weltmeistertitel aberkannt worden war, nachdem er seinen Einberufungsbefehl zur Armee, der ihn unweigerlich nach Vietnam geführt hätte, vernichtet hatte. Ali war somit vorbestraft, musste kurz ins Gefängnis - und der Titel ging an Foreman. Der Boxpromoter Don King organisierte nun einen Weltmeisterschaftskampf zwischen den beiden ganz einfach in Zaire, weit weg von den amerikanischen Gesetzen.
Gast zeigt einen charismatischen Mann, der es genoss, sich unter die Menschen zu mischen und in den sechs Wochen, die er in Afrika verbrachte, einen Kult um seine Person kreierte, der in der Welt des Boxens bis heute seinesgleichen sucht. Im Gegensatz dazu steht Foreman, der die Zurückgezogenheit bevorzugte und die Zeit lieber im Kreis seiner Familie verbrachte.
Die Spannung des Filmes entsteht daraus, dass am Ende nicht nur ein Boxkampf steht, sondern ein bis heute unerreichter Kampf der Titanen. Interessant sind in When We Were Kings die Beobachtungen der bekannten Schriftsteller George Plimpton und Norman Mailer, die den Kampf seinerzeit als Journalisten verfolgten. Man muss kein Box-Fan sein, um diesen Film zu mögen, denn er bietet einen faszinierenden Einblick in die Psyche und das Selbstverständnis der heutigen US-Gesellschaft, wie dies bislang nur wenigen Filmen gelungen ist. -Tom Keogh