Pearl Harbor

Hans Zimmer

Musik-CD, Audio CD
Ausgabe vom 2001
Verkaufsrang: 22637 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 0093624811329
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Pearl Harbor - Hans Zimmer
PEARL HARBOR

135 Millionen Dollar Produktionsbudget. 120 Millionen Dollar für Werbung und Medienarbeit. Der Kosten-Superlativ des bis zum Juni 2001 "teuersten Spielfilms aller Zeiten" bewahrte die cineastische Aufbereitung eines geschichtsträchtigen Ereignisses nicht vor den fast durchwegs gnadenlosen Verrissen amerikanischer Kritiker.
So beurteilte The New York Post die vor dem Hintergrund des plötzlichen Überfalls japanischer Sturzkampfbomber auf einen US-Marinestützpunkt am Morgen des 7. Dezember 1941 angesiedelte Love Story zwischen einer Militärkrankenschwester (Kate Beckinsale/Much Ado About Nothing) und zwei befreundeten Piloten (Ben Affleck/Armageddon sowie Josh Hartnett/Halloween: H20) als "drittklassigen Schmalz, welcher der Historie nicht gerecht wird". Der Rolling Stone meinte über das, laut Chicago Tribune, "klischeehafte, aufgeblasene, sentimentale" Drei-Stunden-Epos: "Vom postkartengetreuen Sonnenaufgang am Anfang bis zu Faith Hills Liebeslied "There You'll Be" beim Abspann ist das Ganze ein Schwindel der untersten Schublade".
Nicht viel besser erging es ebenfalls dem Score aus Hans Zimmers Feder. "Banal" hieß es in der NBC Today Show, während CNN ihn als "schwach sowie langweilig" empfand, und diese gebündelte Negativ-Resonanz ließ bei Regisseur Michael Bay beziehungsweise Produzent Jerry Bruckheimer (beide Armageddon) alles andere als die erhoffte Bombenstimmung aufkommen.
Bereits im Vorfeld hatte Zimmer (Gladiator) seine Schwierigkeiten offenbart, unter dem enormen Zeitdruck - die Musik musste parallel zur endgültigen Schnittfassung entstehen - ein Thema für das pathetische Spektakel zu finden. Schlussendlich gelang dem gebürtigen Frankfurter ein schönes, romantisches Instrumental, doch das war es dann auch; für einen vernünftigen Rest reichte es allerdings nicht mehr.
Wer sich die knapp 43 Minuten kurze CD anhört, wird ohne die Filmbilder nicht den Eindruck vermittelt bekommen, dass etwas Dramatisches in Form von Schock, Ärger oder Trauer passiert. Buchstäblich zu keinem Moment erklingt die zu dem Anlass passende patriotische oder kriegsähnliche Musik in Form eines percussiven, mit Bläserschüben gewürzten bombastisch-impulsiven Opus beziehungsweise solche, wie sie für 1941 typisch gewesen ist. Stattdessen spielt ein kleines Orchester Getragenes, oder es ertönt ein mit Hilfe vieler Keyboards realisierter New-Age-Electronic-Sound im Stil von Vangelis. Das ist nicht schlecht, sondern für diesen Zweck nur die falsche (Hintergrund-)Musik! -Thomas Hammerl