Convoy

Kris Kristofferson, Ali MacGraw, Burt Young

DVD
Ausgabe vom 17. Juli 2001
Verkaufsrang: 3740 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 4006680023823
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Convoy - Kris Kristofferson, Ali MacGraw, Burt Young
Um gegen brutale Polizeiübergriffe, die Machenschaften von Korruption und Machtmissbrauch zu protestieren, schließen sich Trucker aus ganz Amerika zu einer spektakulären Aktion zusammen Trucks aller Formen und Größen bilden einen riesigen Convoy, der von Küste zu Küste durch das Land rollt. An einer Brücke kurz vor der Staatsgrenze von Louisiana wollen Militäreinheiten die Kolonne mit aller Gewalt stoppen. Doch der Anführer Rubber Duck Kris Kristofferson lässt sich nicht einschüchtern und steuert seinen Lastzug voll hochexplosiver Chemikalien direkt auf die Straßensperre zu. Ein gezielter Schuss löst ein feuriges Inferno aus, dem Rubber Duck schließlich nicht mehr entkommen kann.

Es gibt Filme wie Sam Peckinpahs Convoy, mit denen ist man praktisch aufgewachsen. Man hat sie in der Kindheit und Jugend immer wieder gesehen und dabei gelernt, sie einfach zu lieben. Sie mögen Schwächen haben, vielleicht sind sie - nüchtern betrachtet - sogar ziemlich albern, aber das spielt alles keine Rolle. Schließlich sind sie ein Teil der eigenen Geschichte. Und wer einmal Kris Kristofferson als Martin "Rubber Duck" Penwald, Ernest Borgnine als seinen besessenen Gegenspieler "Dirty" Lyle Wallace und Ali MacGraw als Melissa, eine über die Highways streunende Fotografin, gesehen hat, wird sie ganz bestimmt nicht mehr vergessen.
Berühmt geworden ist Sam Peckinpah durch seine so harten wie lyrischen Filme über Männer, deren Zeit längst abgelaufen ist. The Wild Bunch - Sie kennen kein Gesetz und Pat Garrett jagt Billy the Kid haben neue Maßstäbe im Western gesetzt, und The Getaway ist immer noch einer der ganz zentralen Actionfilme Hollywoods. Auch in Convoy bleibt der große Außenseiter und loner unter den amerikanischen Regisseuren der 60er- und 70er-Jahre seinen Themen und Motiven treu, nur präsentiert er sie hier in einer ganz anderen Tonlage. Der absurde Kampf zwischen dem Trucker "Rubber Duck" und "Dirty" Lyle, einem Sheriff, der es auf ihn abgesehen hat, erinnert an all die anderen von Respekt und Hass geprägten Duelle aus Peckinpahs Filmen, aber zum ersten Mal konzentriert sich der "Outlaw in Hollywood" ganz auf die komischen Aspekte eines solchen Zweikampfs.
Mit seiner Kneipenprügelei, seinen Verfolgungsjagden und dem großen Showdown auf einer Brücke ist Convoy eine wüste Action-Komödie, die sich selbst nie ganz ernst nimmt. Sam Peckinpah spielt mit den Elementen seines Kinos und offenbart eine ganz andere, viel lässigere und ausgelassenere Seite seines Könnens. Aber selbst dann, wenn er anscheinend etwas zu dick aufträgt und den Spaß auf die Spitze treibt, verrät er sich und seine Ideen nicht. Das Aufbegehren "Rubber Ducks", seine Rebellion zunächst gegen die Staatsmacht, dann aber auch gegen die von Seiten der anderen Trucker gesetzten Erwartungen, kennzeichnet Kris Kristoffersons Cowboy der Landstraßen als einen großen Individualisten und als einen dieser gebrochenen Helden, wie sie so nur Sam Peckinpah auf die Leinwand bringen konnte. -Sascha Westphal