Kramer gegen Kramer

Dustin Hoffman, Meryl Streep, Justin Henry

DVD
Ausgabe vom 2. August 2001
Verkaufsrang: 8325 (je kleiner desto beliebter)
EAN/ISBN: 4030521100381
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Kramer gegen Kramer - Dustin Hoffman, Meryl Streep, Justin Henry
Ted Kramer Dustin Hoffman, der quirlige Werbefachmann, ist befördert worden. Doch statt Champagner erwartet ihn zu Hause der Abschiedsbrief seiner Frau. Joanna Meryl Streep hat Mann und Kind verlassen, um künftig ihr eigenes Leben zu führen. Neben seinem 14-Stunden-Job muss sich Ted von nun an um Sohn Billy kümmern. Schon bald entbrennt um Billys Sorgerecht ein Kampf, der von beiden Seiten mit härtesten Bandagen geführt wird...

Kramer gegen Kramer gewann fünf Oscars, darunter jene in den Kategorien "Bester Film", "Bester Hauptdarsteller" und "Bestes Drehbuch", und auch heute noch ist er ebenso bewegend wie zu der Zeit als er in die Kinos kam. Dies liegt an der einfachen Tatsache, dass die dramatische Handlung auf Ehepaare jeder Generation zutreffen kann. Regisseur Robert Benton (Ein Platz im Herzen, Billy Bathgate) adaptierte den Roman von Avery Corman und schuf damit den vielleicht besten und ausgewogensten Film, der je über das Scheitern einer Ehe und den turbulenten Wechsel der elterlichen Rollen gedreht wurde.
Alles beginnt, als Joanna Kramer (Meryl Streep) ihren Ehemann Ted (Dustin Hoffmann) kaltschnäuzig informiert, dass sie ihn verlassen wird - gerade als seine Karriere in der Werbebranche voranschreitet und den Großteil seiner wachen Stunden beansprucht. Das Einbeziehen der eigenen Person in Probleme ist nur eines der Themen, die dem Film zugrunde liegen. Auch geht es um die Suche nach der eigenen Identität, denn jene verlanlasst Joanna, Ted mit ihrer beider Sohn (Justin Henry), der die erste Schulklasse besucht, allein zu lassen. Dieser findet sich nun bei einem Elternteil wieder, den er kaum kennt, und der ein Workaholic ist. Ted, versucht seine Herausforderungen im Haushalt mit den geschäftlichen Abgabeterminen in Einklang zu bringen und wird zudem unter Druck gesetzt, als seine Frau um das Sorgerecht für den Sohn zu streiten beginnt. Dieser Rechtsstreit bildet das dramaturgische Rückgrat des Films, doch dessen Kraft schöpft sich aus Bentons makellosen und fein beobachtenden Drehbuch, sowie den herausragenden schauspielerischen Leistungen der gesamten Besetzung. Weil Benton es sich versagt, Schuldzuweisungen zu machen und die beiden Seiten in diesem furchtbaren Dilemma fair behandelt, zeigt der Film einander ebenbürtige Grade des Schmerzes, der persönlichen Entwicklung und der Redlichkeit unter dem Druck emotionell belastender Lebensumstände. Dies verleiht im Grunde jeder Szene den unmissverständlichen Klang der Wahrhaftigkeit und einen Wert dramaturgischer Ehrlichkeit, der Kramer gegen Kramer nicht allein zu einem klassischen, tränenreichen Gefühlsfilm macht, sondern auch zu einem der besten Hollywood-Dramen seines Jahrzehnts. -Jeff Shannon