Der schwarze Abt

Joachim Fuchsberger, Dieter Borsche, Grit Boettcher

DVD
Ausgabe vom 4. September 2001
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EAN/ISBN: 4006680023052
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Der schwarze Abt - Joachim Fuchsberger, Dieter Borsche, Grit Boettcher
Joachim Fuchsberger und Heinz Drache wurden erst durch ihre Mitwirkung in den deutschen Edgar-Wallace-Filmen zu Stars. Gleiches gilt für Eddie Arent und Karin Dor. Der schwarze Abt gehört zu den wenigen Filmen der Reihe, die mit Dieter Borsche einen Schauspieler in einer Hauptrolle präsentieren, von dem man ohne Zweifel behaupten kann, dass er zu den großen Schauspielern des deutschen Nachkriegskinos gehört.
Borsche stellt in dieser 13. deutschen Edgar-Wallace-Verfilmung Lord Chelford dar, einen Adligen, auf dessen Anwesen es spuken soll. Der schwarze Abt geht um. Doch nicht nur mit einem Geist hat sich der Adlige herumzuärgern. Sein zukünftiger Schwager, der Rechtsanwalt Arthur Gine (Harry Wüstenhagen), ist ein Spieler. Mehrfach bereits hat ihm der Lord mit Geld ausgeholfen. Inzwischen steht Arthur daher ganz und gar in der Schuld des Lords (den er übrigens nicht ausstehen kann). Um Schulden tilgen zu können und nicht noch weiter in die Abhängigkeit Lord Chelfords zu geraten, fälscht Arthur einige Wechsel - und wird prompt mit ihnen von dem zwielichtigen Geschäftsmann Gilder (Werner Peters) erpresst. Gilder hat ein Auge auf Arthurs Schwester Leslie (Grit Böttcher) geworfen. Er will Leslie zur Frau! Egal, ob sie mit Chelford verlobt ist oder nicht. Mit der raffsüchtigen Mary (Eva-Ingeborg Scholz) steht außerdem bereits ein "Ersatz" zur Verfügung. Diese ist die Sekretärin des Lords und kennt dessen geheimsten Wunsch: Er sucht einen Schatz, den ein Vorfahr im Schloss versteckt haben soll. Tatsache ist: Der Schatz existiert. Dies alles reicht aber für einen saftigen Edgar-Wallace-Krimi natürlich noch nicht aus: Selbstverständlich geschieht auch noch ein Mord! Und mit Chelfords Vetter Dick Alford (Joachim Fuchsberger) gibt es natürlich auch einen echten Helden!
Die Inhaltsangabe mag sich alles in allem etwas wirr anhören. Doch spätestens am Ende des Filmes ergeben alle einzelnen Handlungsstränge ein Gesamtbild. Die Geschichte mit dem Schatz mag etwas dick aufgetragen sein, das Kino aber, das darf man niemals vergessen, ist ein Ort, an dem Märchen wahr werden.
Leider gehört Franz-Joseph Gottlieb, der im Laufe der Jahre jede Menge Schlager-Komödien und ähnliche Filme gedreht hat, nicht zu den besten Regisseuren der Serie. Gottlieb ist ein Handwerker. Der schwarze Abt sieht ganz gut aus, doch es fehlt Gottlieb ganz einfach das Gespür für den richtigen Spannungsaufbau. Trotz der verzwickten Geschichte, die eigentlich minütlich neue Wendungen präsentiert, plätschert der Film ein wenig vor sich hin. Herausgerissen wird die Geschichte jedoch von Dieter Borsche, der in der Rolle des nach außen sympathisch wirkenden, im Inneren jedoch eiskalten Lords darstellerische Glanzpunkte setzen kann. -Christian Lukas